Gut möglich, dass die US-Präsidentschaftswahlen in zwei Jahren ein Duell zweier wirklich sehr alter, weißer Männer werden wird. Joe Biden, im Jahr 2024 stattliche 82 Jahre alt, gegen Herausforderer und Vorgänger Donald Trump, mit dann 78 Jahren auch nicht eben gerade ein junger Recke.
Die Midterms sind gerade mal ein paar Tage alt, da richten die Parteien in den USA ihr Augenmerk bereits auf das Rennen um die Präsidentschaft 2024. Bei den Republikanern ist bekanntlich Ex-Präsident Donald Trump vorgeprescht und hat seinen Hut in den Ring geworfen. Zudem steht mit Ron DeSantis, dem mit großem Vorsprung wiedergewählten Gouverneur von Florida, ein frischer möglicher Herausforderer parat. Und Trumps ehemaligem Vize Mike Pence werden ebenfalls Ambitionen nachgesagt.
Die Demokraten hingegen haben da eher ein Problem in eigener Sache. Es lautet: "Was macht Joe?" Amtsinhaber Joe Biden hat naturgemäß das erste Zugriffsrecht, wenn es um die demokratische Kandidatur für das Präsidentenamt geht. Nach dem unerwartet guten Abschneiden bei den Midterms sieht sich Biden in seinen Ambitionen um eine zweite Amtszeit bestätigt. "Meine Absicht ist es, erneut anzutreten", sagte er kürzlich. Über Weihnachten will er sich mit seiner Familie besprechen, ob er sich mit weit über 80 noch einmal in einen stressigen und sicherlich schmutzigen Wahlkampf begeben will.
Bidens demokratische Parteigenossinnen und Parteigenossen blicken hingegen mit Sorge auf dessen mögliche erneute Kandidatur. Da sind zum einen die Vielzahl an legendären Aussetzern, die darauf hindeuten, dass Biden seinem Alter und den Belastungen des Amtes Tribut zollen muss. Auch die Umfragen sind eher zwiespältig, rund 60 Prozent der Demokraten sind dagegen, das Biden ein weiteres Mal kandidiert. Die linke Aktivistengruppe RootsAction hat bereits unter dem Titel "Tritt nicht an, Joe" eine Online-Petition gestartet, um Biden von einer erneuten Kandidatur abzubringen.
Doch wenn nicht Joe, wer dann? Auch bei den Demokraten haben die Midterms ein paar wichtige mögliche Biden-Konkurrenten gestärkt, insbesondere die Gouverneure von Kalifornien und Illinois, Gavin Newsom und J.B. Pritzker, denen Ambitionen auf die Kandidatur nachgesagt werden. Vor allem Newsom hatte sich zuletzt publikumswirksam inszeniert, indem er seinen republikanischen Gouverneurskollegen Ron DeSantis öffentlich scharf attackiert hatte.
Am Ende kommt es mit Newsom vs. DeSantis womöglich also zum Duell zweier junger, weißer Männer. Oder bei den Demokraten zeichnet sich noch ein Überraschungskandidat oder eine Kandidatin ab. Auswahl ist durchaus vorhanden, wie unsere Fotostrecke zeigt.