Klimatische Bedingungen In der Hitze der Schlacht

Seit zwei Wochen kämpfen die US-Truppen im Irak unter schwierigen Bedingungen. Jetzt droht ihnen weiteres Ungemach: Im April kehrt die Hitze in der irakischen Wüste ein.

Hitzeschlacht am Persischen Golf: Bereits in dieser Woche werden Temperaturen von mehr als 30 Grad erwartet. Bis Juli ist mit Höchsttemperaturen von knapp 50 Grad zu rechnen. "Die Hitze ist genauso ein Faktor wie eine gegnerische Stellung", sagt Korvettenkapitän David Anderson. "Das muss einfach in die Planung einbezogen werden."

Die steigenden Temperaturen bedeuten für die zum Teil mit Gepäck von 45 Kilogramm beladenen Soldaten eine hohe Belastung und den vielleicht entscheidenden Test für die Kriegsplaner. Da wird es sich zeigen, ob sich die Strategen im Pentagon angemessen auf Hitze, Dürre und Sandstürme vorbereitet haben. Die Sandstürme haben den Vormarsch der US-Truppen schon in der vergangenen Woche deutlich verlangsamt.

Mehr nächtliche Einsätze als bisher

Eine Konsequenz aus den klimatischen Bedingungen könnte darin bestehen, dass noch mehr Einsätze als bisher nachts erfolgen werden. "Wir ziehen es ohnehin vor, nachts zu kämpfen", sagt Anderson. Mit ihrer High-Tech-Ausrüstung und ihren Nachtsichtgeräten haben die US-Einheiten dann einen klaren Vorteil gegenüber den irakischen Streitkräften.

Die britischen Truppen haben sich gezielt auf die Hitze vorbereitet. Die Soldaten sollen sich gegenseitig kontrollieren, ob sie auch genügend Wasser zu sich nehmen. "Dafür sind auch die Kommandeure verantwortlich", erklärt Militärsprecherin Martine McMee. Der Standard liegt bei sechs Litern am Tag; Soldaten in Schutzanzügen müssen aber bis zu 15 Liter Flüssigkeit täglich zu sich nehmen. Mit steigender Hitze sollen die Befehlshaber ihren Truppen auch regelmäßige Pausen einräumen. "Das bedeutet zum Beispiel 15 Minuten harte Arbeit und 30 Minuten Ruhe", sagt McMee.

Hitze setzt auch Rüstungsmaterial zu

Die Hitze kann aber auch dem Rüstungsmaterial zusetzen. Und bei hohen Temperaturen ist der Auftrieb der Luft geringer, so dass Flugzeuge und Hubschrauber weniger Ladung befördern können.

Die US-Strategen verlassen sich vor allem auf das harte Training der Soldaten in der südkalifornische Wüste. "Das ist auch eine brutale Umgebung", sagt Luftwaffensprecherin Jennifer Cassidy. "Nach einer Weile gewöhnt man sich daran."

DPA