Kolumbien Regierung sagt Verhandlungen mit Farc-Rebellen ab

Nach der Entführung eines Generals sind die Verhandlungen mit den Farc-Rebellen gestoppt. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos fordert die sofortige Freilassung, ehe wieder gesprochen werden soll.

Die kolumbianische Regierung hat nach der Entführung des Generals Rubén Alzate die Friedensgespräche mit den marxistischen Farc-Rebellen auf Eis gelegt. Er hatte am Sonntag im südwestkolumbianischen Quibdo den Kontakt zu seiner Truppe verloren. In dem Gebiet sind die Farc-Rebellen aktiv. Präsident Juan Manuel Santos sagte, er werde keine Unterhändler zu der für diesen Montag vorgesehenen nächsten Verhandlungsrunde nach Havanna schicken. Erst müssten der General und seine ebenfalls am Sonntag verschleppten Begleiter freigelassen werden.

Für die seit zwei Jahren laufenden Verhandlungen ist das ein schwerer Rückschlag. In drei von fünf Punkten auf der Agenda hatten sich beide Seiten teilweise geeinigt. Das hatte Hoffnungen aufkommen lassen, dass tatsächlich ein Ende des seit einem halben Jahrhundert anhaltenden Konflikts erreicht werden könnte.

Die 1964 gegründeten Farc sind Kolumbiens größte Guerillaorganisation. Im Konflikt mit Regierungstruppen und Paramilitärs wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten nach amtlichen Angaben 220.000 Menschen getötet. Mehr als fünf Millionen Menschen wurden demnach in die Flucht getrieben. Derzeit gehören der Gruppe rund 8000 Kämpfer an.

AFP
nck/AFP