Kosovokonflikt Ein Toter und mehrere Verletzte durch Streit um Zollstempel

Ein Toter und mehrere Verletzte - das ist die Bilanz nach blutigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und der serbischen Minderheit im Norden des Kosovo. Ein neuer Zollstempel lies den alten Zwist wieder aufflammen. Die Regierung in Pristina will sich von ihren Plänen allerdings nicht abbringen lassen.

Im Grenzstreit zwischen dem Kosovo und Serbien sind die ersten Gewaltopfer zu beklagen. Ein albanischer Polizist erlag am Abend in Pristina seinen Verletzungen, die er sich bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der serbischen Minderheit im Norden des Landes zugezogen hatte. Mehrere Menschen seien verletzt worden, berichteten lokale Medien, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Hintergrund ist der Streit um die Kosovo-Zollstempel, die Serbien nicht anerkennen will.

Die kosovarische Regierung hatte zuvor zur Durchsetzung eines gegen Serbien verhängten Handelsembargos eine Spezialeinheit der Polizei an die Grenze zu seinem Nachbarland geschickt. Dieses besetzte dort den Grenzposten von Brnjak. Der Weg zu dem Grenzübergang Jarinje war demnach jedoch von aufgebrachten Serben versperrt worden. Serbien, dass die im Jahr 2008 erklärte Unabhängigkeit seiner früheren Provinz Kosovo nicht anerkennt, reagierte empört.

Die Nato, die EU und die USA riefen beide Seiten zur Mäßigung auf. Die im Kosovo stationierte NATO-Truppe KFOR mobilisierte wegen der angespannten Lage nach eigenen Angaben Einheiten für mögliche Interventionen.

DPA
ono/DPA/AFP