Kubas neuer Präsident Raúl Castro folgt auf seinen Bruder Fidel

Kuba hat einen neuen Staatschef: Nachdem Fidel Castro seine Ämter aus gesundheitlichen Gründen nach gut 50 Jahren aufgegeben hatte, wählte die kubanische Nationalversammlung seinen Bruder Raúl Castro zu seinem Nachfolger.

Die kubanische Nationalversammlung hat am Sonntag Raúl Castro (76), den Bruder des erkrankten bisherigen Amtsinhabers Fidel Castro (81), zum neuen Staatsratsvorsitzenden Kubas gewählt. Er ist damit offiziell der Nachfolger Fidel Castros, der das Land gut ein halbes Jahrhundert beherrscht hatte. Die Wahl von Raúl Castro zum Nachfolger seines Bruders kam für niemanden überraschend. Der kranke Revolutionsführer selbst hatte am vergangenen Dienstag seinen Verzicht erklärt und damit einer jüngeren Generation Platz gemacht, die langsam unter Bruder Raúl in die Lage versetzt werden soll, die Führung des Landes zu übernehmen. Schon Mitte 2006 hatte Fidel Castro die Ämter des Staats- und Regierungschefs wegen seiner Erkrankung provisorisch an Raúl übertragen.

Damit hat das kommunistische Kuba zum ersten Male seit der Revolution im Jahre 1959 eine Führung ohne Fidel Castro. Wegen einer Darmoperation hatte sich der Revolutionsführer ab 31. Juli 2006 von Raùl und anderen Funktionären vertreten lassen. Eine politische Wende ist nach Meinung aller Beobachter nicht zu erwarten, viele rechnen aber mit wirtschaftlichen Reformen.

Zunächst hatten die 614 Deputierten das Präsidium des einmal im Jahr tagenden Parlaments gewählt. Beide Wahlen erfolgten aufgrund zweier zuvor von einer "Kommission für die nationalen Kandidaturen" erstellten Liste, der die Deputierten in "direkter und geheimer Wahl" zuzustimmen hatten. Die beiden Listen mit den Namen waren der Öffentlichkeit zuvor nicht bekanntgemacht worden.

DPA
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