Kulturkampf Calibri zu woke? US-Außenministerium wechselt Schriftart

US-Außenminister Marco Rubio
"Rückkehr zur Tradition" – so lautete Betreff des Memos, mit dem US-Außenminister Marco Rubio den Wechsel der Schriftart in seinem Ministerium anordnete
© Aaron Schwartz / Sipa USA / Action Press
In den USA geraten offenbar selbst Buchstaben in den Kulturkampf. Außenminister Marco Rubio will mit der Rückkehr von Times New Roman zur Würde seiner Behörde beitragen.

US-Außenminister Marco Rubio hat die Schriftart Times New Roman wieder zum Standard für offizielle Dokumente seines Ministeriums erklärt und damit eine Entscheidung seines Vorgängers Antony Blinken rückgängig gemacht. Das geht aus einem internen Schreiben vom Dienstag hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Marco Rubio wechselt Schriftart – Kampf gegen Diversität

Zur Begründung hieß es, mit der Rückkehr zu Times New Roman solle die Würde und Professionalität wiederhergestellt und ein laut dem Schreiben verschwenderisches DEIA-Programm abgeschafft werden. Calibri sei im Vergleich zu Serifenschriften "informell" und "unvereinbar" mit dem offiziellen Briefkopf des Ministeriums, berichtet die "New York Times", der das entsprechende Memo mit dem Betreff "Rückkehr zur Tradition" vorliegt. 

Blinken hatte Anfang 2023 auf Calibri umgestellt und dies mit einer besseren Lesbarkeit für Menschen mit Behinderungen begründet. Laut Rubio habe die Umstellung auf Calibri zwar "nicht zu den illegalsten, unmoralischsten, radikalsten oder verschwenderischsten Fällen" von Diversitätsprogrammen gehört. Sie habe aber ihren Zweck verfehlt, die "Fälle von barrierefreien Dokumenten" seien in der Behörde nicht zurückgegangen.

Die Abkürzung DEIA steht für die englischen Begriffe für Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion und Zugänglichkeit. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump geht seit ihrem Amtsantritt gegen solche Programme vor, da sie diese als diskriminierend ansieht.

Reuters
yks

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