Libyen-Konflikt Nato-Bomber attackieren Regierungsgebäude in Tripolis

Nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshof gegen den libyschen Machthaber Muammar al Gaddafi erhöht auch die Nato den Druck gegen das Regime. In der Nacht flog die Allianz Angriffe auf die Hauptstadt Tripolis - und setzte wichtige Gebäude in Brand.

Die Nato hat in der Nacht zu Dienstag Regierungsgebäude in der libyschen Hauptstadt Tripolis angegriffen. Die Behörde für innere Sicherheit sowie der Sitz des Anti-Korruptions-Ministeriums im Stadtzentrum standen noch Stunden nach den Luftangriffen in Flammen. Die Gebäude befinden sich in der Nähe der Residenz von Machthaber Muammar al Gaddafi.

Zuvor waren zwei Explosionen zu hören gewesen, anschließend stieg Rauch auf, und es waren Sirenen von Krankenwagen zu hören. Nach Angaben von Mitarbeitern des Anti-Korruptions-Ministeriums vor Ort wurden mehrere Beamte bei dem Angriff verletzt. Konkrete Angaben machten sie allerdings nicht. Bereits am Montagabend hatten sich in derselben Gegend drei Explosionen ereignet. Das Zentrum von Tripolis ist seit Wochen Ziel von Luftangriffen der Nato.

Bei einem Luftangriff vor knapp drei Wochen waren nach libyschen Regierungsangaben mehrere Verwandte Gaddafis getötet worden, darunter auch einer seiner Söhne. Die Nato greift auf der Grundlage eines UN-Mandats die libyschen Regierungstruppen aus der Luft an. In dem seit drei Monaten anhaltenden Bürgerkrieg herrscht eine Patt-Situation.

Libysche Führungskräfte setzen sich ab

Arabischen Fernsehberichten zufolge sagte sich inzwischen mit dem Chef der staatlichen Ölgesellschaft ein weiterer Vertreter der libyschen Führung von Gaddafi los. Al-Arabija berichtete, Schokri Ghanem sei zu den Rebellen übergelaufen. Laut al Dschasira setzte er sich dagegen ins Ausland ab.

DPA
mad/DPA/AFP