Schon vor Beginn der Großen Ratsversammlung, der so genannten Loja Dschirga, in der afghanischen Hauptstadt Kabul gilt die Wahl von Übergangsregierungschef Hamid Karsai zum Präsidenten des Landes als sicher. Sowohl Ex-König Mohammed Sahir Schah (87) als auch der einflussreiche frühere Anführer der Nordallianz, Burhanuddin Rabbani, hatten ihren Verzicht auf eine Kandidatur erklärt.
Paschtunen beklagen Rückzug des Ex-Königs
Der Rückzug Sahir Schahs löste allerdings Verärgerung unter paschtunischen Delegierten aus. Einige von ihnen drohten ihren Auszug aus der Großen Ratsversammlung an, falls Sahir Schah tatsächlich nicht kandidiere. »Viele Leute sind aufgebracht. Sie glauben, es hat Druck aus dem Ausland gegeben«, sagte der Paschtune Gulab Mangal.
Druck aus dem Ausland
Sahir Schah hatte sich zunächst bereit erklärt, eine mögliche Wahl zum Präsidenten anzunehmen, dann aber, nach Ansicht von Beobachtern auf Druck der USA, zu Gunsten Karsais auf die Kandidatur verzichtet. Wenn der Paschtune Karsai Präsident wird, könnte der Posten des Regierungschefs mit einem Tadschiken besetzt werden.
Weiter Suche nach Terroristen
US-Truppen suchen im Süden Afghanistans unter Einsatz von Hubschraubern und Panzern nach Kämpfern der Terrorgruppe El Kaida. Die Aktion konzentriert sich nach Angaben der in Pakistan ansässigen afghanischen Nachrichtenagentur AIP auf eine Region in der Provinz Helmand, 150 Kilometer westlich von Kandahar.