Paul Pelosi, der Ehemann der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, wurde von einem Angreifer "gewaltsam attackiert", der am Freitag in ihr Haus in San Francisco eingebrochen war, wie es in einer Erklärung ihres Büros heißt. Der 82-Jährige befinde sich jetzt im Krankenhaus und man erwarte, dass er sich vollständig erholt.
CNN, CBS und die "New York Times" berichteten allerdings, dass der Angreifer gezielt nach Frau Pelosi gesucht habe. Demnach habe er gerufen: "Wo ist Nancy? Wo ist Nancy?". Die Medien berufen sich auf eine namentlich nicht genannte Quelle, die über den Angriff informiert worden sein soll.
Nancy Pelosi war nicht im Haus
Nancy Pelosi, Mitglied der Demokraten, war zu diesem Zeitpunkt nicht in der Residenz. Pelosi ist diese Woche gerade von einer Sicherheitskonferenz in Europa nach Washington zurückgekehrt, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet.
Der Angreifer sei in Haft und der Hintergrund des Angriffs werde untersucht. "Die Sprecherin und ihre Familie sind den beteiligten Ersthelfern und medizinischen Fachkräften dankbar und bitten zu diesem Zeitpunkt um Privatsphäre", heißt es in der Erklärung.
Die Erklärung enthielt keine zusätzlichen Details darüber, wie der Verdächtige in ihr Haus eingebrochen war, wie Pelosis Ehemann angegriffen wurde und welche Verletzungen er erlitten haben könnte.
Der Angriff erfolgt weniger als zwei Wochen vor den US-Zwischenwahlen am 8. November und wirft zusätzliche Fragen zur Sicherheit von Kongressabgeordneten und ihren Familien auf, da die Bedrohungen für Gesetzgeber fast zwei Jahre nach dem gewalttätigen Aufstand im Kapitol auf einem Allzeithoch seien, so AP weiter.
Mitglieder des Kongresses hätten zusätzliche Finanzhilfen für die Sicherheit in ihren Häusern erhalten. Einige sollen auf mehr Schutz gedrängt haben, da Menschen vor ihren Häusern aufgetaucht seien und Abgeordnete eine zunehmende Anzahl von Drohbriefen erhalten hätten.
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Nancy Pelosi ist beliebtes Ziel von republikanischen Kritikern
Als Führerin der Demokraten in Washington und langjährige Vertreterin einer der liberalsten Städte der USA ist Pelosi ein häufiges Ziel republikanischer Kritik, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Ihr Büro wurde etwa während des Angriffs auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 von Anhängern des damaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump geplündert, von denen einige während des Angriffs nach ihr jagten.
Im Januar 2021 wurde ihr Haus laut Medienberichten mit Graffiti mit den Aufschriften "Miete kündigen" und "Wir wollen alles" verwüstet, darüber hinaus sei ein Schweinekopf vor ihrer Garage zurückgelassen worden. Auch prominente Republikaner wie der Vorsitzende des Senats, Mitch McConnell, wurden Opfer von Vandalismus.
Quellen: Pressemitteilung, Nachrichtenagenturen AP und Reuters, NBC