First-Couple der USA Melania und Donald Trump - ein Leben weit weg voneinander

Melania und Donald Trump
Melania und Donald Trump auf Staatsbesuch in Peking
© Jim Watson / AFP
Über die Ehe der Trumps wird viel spekuliert. Was auch daran liegt, dass sich Gattin Melania schwer tut mit ihrer Rolle. Doch das ändert sich gerade, schreibt die "Washington Post" in einem großen Porträt über die First Lady.

Unglücklich, isoliert, gefangen - so wurde Melania Trump noch vor nicht allzu langer Zeit mitleidig betrachtet. Als traurige Gefährtin eines lügenden Rowdys und ungehobelten Klotzes, die es zu befreien gilt. "Free Melania" war die halb-ernste, halb-ironische Losung der Trump-Gegner. Vor allem der weiblichen. Alles Quatsch, meint nun eine, die die First Lady der USA kennt: "1000-prozentig falsch, wir mussten die ganze Zeit darüber lachen", sagt Stephanie Grisham, ihre Sprecherin, der "Washington Post".

Donald Trump und Melania - auseinander gelebt

Das US-Blatt erzählt in einer sehr langen und wohlwollenden Geschichte Melania Trumps Wandlung vom stillen Präsidentenbeiwerk zur selbstbewussten Chefin des Weißen Hauses. Davon, wie sehr sie an der Seite des mächtigsten Mannes gebraucht wird - für den politischen Ratschlag, aber mehr noch als "Taktgeberin" für einen Präsidenten, dem Feingefühl und Takt nicht in die Wiege gelegt worden. Vor allem aber erzählt die "Washington Post" davon, wie weit Gatte und Gattin mittlerweile auseinander leben. Im wörtlichen Sinne.

"Glaubt man diversen Mitarbeitern des Weißen Hauses, dann hat Melania de facto eine Wand zwischen dem Ostflügel errichtet, wo sie ihr Büro renoviert, und sich an ihrer wachsenden Beliebtheit erfreut und dem West Wing, wo ihr Mann und ihre Stieftochter Ivanka Trump ihre Büros haben", schreibt die Zeitung. Selten setze sie ihren Fuß ins Zentrum der Macht, sie stecke auch nicht mal in den Kopf ins Oval Office, um Hallo zu sagen. Die beiden würden wenig bis gar keine Zeit miteinander verbringen, wird ein langjähriger Freund der First Lady zitiert.

Keine Ehe im herkömmlichen Sinne 

Die Lektüre macht ziemlich schnell deutlich, dass Melania und Donald Trump keine Ehe im herkömmlichen Sinne führen. Die Öffentlichkeit wundert sich gerne und oft darüber, dass die beiden bei gemeinsamen Auftritten keine Händchen halten. "So ein Paar sind sie eben nicht, Melania ist nicht der Typ dafür", sagt ihre Freundin Stephanie Winston Wolkoff der "Washington Post". Aber die beiden würde eine unausgesprochene Affinität zueinander verbinden. Und sie hätten auch Spaß zusammen. Die Frage ist bloß: Wann eigentlich?

Denn ihrer beider Leben hat offenbar schon morgens nicht viel miteinander zu tun: Während er gegen halb sechs aufwacht, sich Nachrichtensendungen anschaut und herumtweetet, kümmert sie sich um den zwölfjährigen Sohn Bannon, macht ihn für Schule fertig und sieht zu, dass auch seine Hausaufgaben im Ranzen landen. Um die Kinder und ihr Wohlergehen  – das ist es, worum sie sich als First Lady kümmern will, gab sie jüngst bekannt. Natürlich nicht nur um ihr eigenes.

Nicht einmal zum Flughafen geht's gemeinsam

Auch gemeinsame Essen sind anscheinend eher die Ausnahme, vermutlich haben sie auch, wie schon häufiger berichtet, getrennte Betten. Offiziell bestätigt das Weiße Haus diesen Umstand natürlich nicht, aber ein Dementi gibt es eben auch nicht. "Ich und mein Mann sind sehr unabhängig, wir geben uns gegenseitig Platz", sagte Melania Trump einmal während des US-Präsidentenwahlkampfs. Selbst den Weg zum Flughafen (um von dort zum Mar-a-Lago-Anwesen in Florida zu reisen) legen sie selten zusammen zurück. "Eine getrennte Anreise ist einfacher für beide", sagt ihre Sprecherin.

Dass zwei erfolgreiche Menschen eher eine Dienst- statt einer Liebes-Ehe führen, kommt vor. Verwunderlich ist es bei diesen beiden, die sich auch in anderen Belangen unterscheiden, nicht: Der Präsidenten spricht auf riesigen Veranstaltungen, Melania trifft sich meist nur mit wenigen Menschen. Er beleidigt seine Gegner auf Twitter, sie nennt "Cybermobbing" ein Übel. Ihr Gatte wettert gegen "Ketten-Einwanderung", sie stammt aus Slowenien und hat ihre Eltern in die USA nachgeholt. Zumindest dieser Teil der Familie scheint eng miteinander verbunden zu sein.

Wenn sie nicht in der Öffentlichkeit zu sehen ist, seien sie und Barron viel mit den Großeltern zusammen, sagen Freunde der "Washington Post". Ihr Sohn wächst offenbar mehrsprachig auf und kann sich auf Slowenisch mit Oma und Opa unterhalten. Eine Sache aber bleibt rätselhaft: Wo Viktor Knavs und Amalija Knavs wohnen. Das Weiße Haus gibt keine Auskunft darüber, ob die Großeltern ein Zimmer im Weißen Haus haben, wie es einst bei der Mutter von Vorgängerin Michelle Obama der Fall war. Es ist eines der letzten Geheimnisse im Leben dieser First Lady, die sich langsam an ihr neues Leben gewöhnt.

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