Nahost-Konflikt Immer mehr Tote

Im Nahost-Konflikt steigt die Zahl der Toten und Verletzten unaufhörlich: Die israelischen Militäroperationen und die Angriffe der Hisbollah fordern neue Opfer.

Bei Gefechten mit Kämpfern der Hisbollah-Miliz sind in der südlibanesischen Stadt Bint Dschbail etliche israelische Soldaten getötet worden. Die Streitkräfte in Jerusalem sprachen lediglich von mehreren Verwundeten. Im israelischen Fernsehen hieß es, es habe bei schweren Gefechten gegen Hisbollah-Kämpfer 13 Getroffene auf israelischer Seite gegeben. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Der arabische Fernsehsender Al Arabija berichtete von mindestens zwölf getöteten Israelis. Im Sender Al Dschasira hieß es, neun Soldaten seien getötet und 25 weitere verletzt worden.

Das ranghohe Hisbollah-Mitglied Mahmud Komati sagte der Nachrichtenagentur AP, israelische Truppen hätten einige Teile von Bint Dschbail unter ihre Kontrolle gebracht, aber noch nicht die Innenstadt eingenommen. Nach israelischen Militärangaben suchten mehrere Hisbollah-Kämpfer Schutz in einer Moschee.

Raketen auf Nord-Israel

Die Hisbollah feuerte ihrerseits erneut Raketen auf den Norden Israels. Nach Angaben von Polizei und Ärzten wurden mehrere Menschen verletzt. In der Küstenstadt Haifa sei eine Rakete neben einem Auto eingeschlagen und habe den Fahrer schwer verwundet. Den Angaben zufolge hat die Hisbollah auch die israelischen Städte Acre, Carmiel und Safed mit Raketen beschossen. Hisbollah-Chef Sajjed Hassan Nasrallah hatte vor wenigen Stunden mit einer Ausweitung der Angriffe auf Israel gedroht. Er betonte zudem, dass die libanesische Miliz für einen Waffenstillstand nicht jede beliebige Bedingung hinnehmen werde.

13 Tote im Gazastreifen

Israelische Soldaten haben am Mittwoch bei einem Einsatz gegen militante Organisationen im Gazastreifen mindestens 13 Palästinenser getötet. Das wurde von Krankenhäusern mitgeteilt. In einer ersten Bilanz war von zehn getöteten Palästinensern die Rede gewesen. Ärzte im Shifa- Krankenhaus in Gaza teilten mit, mehr als 40 weitere Menschen seien verletzt worden. Unter den Toten seien auch zwei Kinder.

Die Soldaten waren am Morgen mit Panzern bis in den Nordosten der Stadt Gaza vorgestoßen, wo es heftige Schießereien mit Palästinensern gab. Die Luftwaffe habe mehrmals Raketen auf bewaffnete Palästinenser abgefeuert, die versuchten, in das umkämpfte Gebiet vorzudringen, hieß es. Der Einsatz richte sich Gruppen, die Raketen auf Israel abfeuerten, teilte die israelische Armee mit. So seien neun mobile, palästinensische Raketenposten angegriffen worden. Zudem sei im Süden des Gazastreifens ein Haus attackiert worden, das die radikal- islamische Hamas als Waffenlager genutzt habe. Seit Beginn der israelischen Offensive "Sommerregen", die vor einem Monat nach der Entführung eines israelischen Soldaten in den Gazastreifen begann, sind mehr als 160 Palästinenser getötet und mehr als 500 verletzt worden.

AP · DPA · Reuters
AP/DPA/Reuters