Eine israelische Razzia im Gazastreifen ist heute Nacht in blutige Gewalt eskaliert. Die in ein Stadtviertel von Gaza einrückenden Soldaten lieferten sich schwere Gefechte mit Dutzenden militanten Palästinensern. Dabei wurden nach Krankenhausangaben mindestens drei Palästinenser getötet und 50 zum Teil lebensgefährlich verletzt. Mindestens sechs Soldaten wurden arabischen Medienberichten zufolge bei der Explosion einer auf der Straße platzierten Bombe getötet.
Zu dem Bombenanschlag bekannten sich die militärischen Flügel der Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad, wie die Sender El Arabija und El Dschasira berichteten. Die Hamas erklärte in einem Fax an Nachrichtenagenturen, sie habe die Explosion gefilmt, und kündigte die Veröffentlichung von Aufnahmen getöteter Soldaten an.
Hamas-Akivisten unter den Toten
Die israelischen Truppen drangen kurz nach Mitternacht mit Panzern und Planierraupen in den Stadtteil Seitun von Gaza vor, der in der Nähe der jüdischen Siedlung Netzarim liegt und als Hochburg militanter Gruppen gilt. Soldaten stürmten Häuser, verschanzten sich auf den Dächern mehrerer Gebäude und lieferten sich Schießereien mit bewaffneten Palästinensern. Gleichzeitig feuerten Truppen aus Kampfhubschraubern auf die Bewaffneten.
Unter den getöteten Palästinensern sind nach Angaben von Ärzten zwei Aktivisten der Hamas. Die israelischen Streitkräfte sprachen von einem Einsatz gegen die "terroristische Infrastruktur" in Gaza. Die Soldaten hätten nach Waffenschmieden gesucht. Im Flüchtlingslager Rafah zerstörten Panzer und schwere Raupenfahrzeuge ein Gebäude.