Neue stern-Stimme Mein Israel Vom Alltag im geliebten Land

Drei Monate habe ich gebraucht, um mich einzuleben in Israel, meiner großen Liebe. Nun bin ich endlich beziehungsbereit und kann entspannt vom Alltag berichten.

Eigentlich wollte ich diesen Blog bereits vor drei Monaten begonnen haben, als ich nach Israel gekommen bin, um ein halbes Jahr zu bleiben. Doch kam mir das ganz normale Leben dazwischen: Eine Mafia-Hochzeit (meine Familie ist mittlerweile etwas unübersichtlich), ein durchgeknallter New Yorker Ballettlehrer, brutale Busfahrer, die Unfähigkeit, Schlange zu stehen, Käsepreise und die Kunst, Bankangestellte auf sich aufmerksam zu machen, waren das Programm der ersten Woche.

Kaum war ich in Glückstrance, bekam ich auch schon einen (völlig berechtigten!) cholerischen Anfall. Kein Molekül blieb am anderen kleben, schließlich ist Israel meine große Liebe. Selbst schuld also, denn Erwartungen waren schon immer ein Liebeskiller. Israel will den Hof gemacht kriegen, wie jeder andere auch.

Aber jetzt bin ich endlich beziehungsbereit! Der Alltag hat begonnen. Und damit der Anlass für diesen Blog: Wie lebt der ganz normale Israeli, der weder militanter Siedler noch religiöser Fanatiker ist und der - wie der Rest der Welt - das Fernsehprogramm wechselt, sobald es um den Nahost-Konflikt geht? Und was ist eigentlich Sahlab?