Nord-und Südkorea Außenminister reden erstmals seit 2008 miteinander

Nach monatelangen heftigen Spannungen zwischen Süd- und Nordkorea ist es zu einem kurzen Treffen zwischen den Außenministern beider Länder gekommen. Auch die USA haben die ersten direkten Gespräche seit Ende 2008 begrüßt.

Es seien die ersten direkten Kontakte zwischen den Außenministern beider Länder seit drei Jahren gewesen. Zum Inhalt des informellen Treffens drang zunächst nichts nach außen. Es kam einen Tag nach Gesprächen zwischen den Unterhändlern beider Länder für die Sechs-Parteien-Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm zustande. Beide Seiten hatten sich darauf geeinigt, gemeinsam auf die Wiederaufnahme der Atomgespräche hinzuarbeiten, die von Nordkorea vor mehr als zwei Jahren abgebrochen worden waren.

Die Treffen in Bali haben auch die Hoffnung auf eine erneute Annäherung zwischen beiden koreanischen Staaten geweckt. Die Spannungen hatten sich nach dem Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffes im März 2010 und dem Beschuss einer zu Südkorea gehörenden Insel durch Nordkoreas Küstenartillerie im November deutlich verschärft. Südkorea macht das kommunistische Nachbarland auch für den Schiffsuntergang verantwortlich.

Nordkorea hatte sich zuletzt mehrfach zu einer Fortsetzung der Atomgespräche mit den USA, China, Südkorea, Russland und Japan bereiterklärt. Eine konkrete Zusage gab es bisher nicht. Die USA und Südkorea fordern bisher unter anderem vor einer neuen Sechser-Runde sichtbare Schritte Pjöngjangs zum Abbau seines Atomprogramms.

Auch die USA haben die ersten direkten Gespräche zwischen Süd- und Nordkorea zur atomaren Abrüstung seit Ende 2008 begrüßt. Die Gespräche am Rande eines Treffens der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN auf der indonesischen Ferieninsel Bali seien "ermutigend", sagte US-Außenministerin Hillary Clinton am Samstag bei dem Treffen. Zugleich äußerte sie sich laut Redetext zurückhaltend zu einer Wiederaufnahme der internationalen Verhandlungen zu Nordkoreas Atomprogramm im Rahmen der Sechs-Länder-Gespräche. Dazu müsse die Führung in Pjöngjang "Schritte zur Verbesserung des Verhältnisses" zum Süden unternehmen.

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ste/DPA/AFP