Nordfront Kurdische Truppen weiter auf dem Vormarsch

Sie gelten als unzuverlässige Bündnispartner und wenn sie zu selbstbewusst werden, wird die Türkei sich nicht weiter aus dem Irak-Krieg heraushalten. Doch erst einmal brauchen die Alliierten die Unterstüzung der Kurden an der Nordfront.

Im Nordirak rücken kurdische Truppen weiter in Gebiete vor, die von der irakischen Armee aufgegeben wurden. Die irakischen Streitkräfte zögen sich weiter in Richtung der "Ölstadt" Kirkuk zurück, sagte der zur Kurdischen Demokratischen Partei (KDP) gehörende Kommandeur Abdulrahman Kawrini am Montag vor Journalisten in Erbil. KDP-Sprecher Hoschyar Sibari erklärte ohne weitere Details zu nennen, die Nordfront werde bald einsatzbereit sein und im Krieg eine entscheidende Rolle spielen. US-Kampfflugzeuge hatten am Montag im Nordirak erneut mutmaßliche Stellungen irakischer Truppen bombardiert.

Insgesamt warfen die alliierten Streitkräfte in den vergangenen drei Tagen 3000 Bomben über dem Irak ab. Dadurch sei die irakische Armee erheblich geschwächt worden, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf das Pentagon. US-Soldaten erschossen am Montag an einem Kontrollpunkt bei Nadschaf im Zentralirak sieben Frauen und Kinder in einem Kleinbus, der nach Angaben des US-Zentralkommandos trotz Aufforderung und Warnschüssen nicht angehalten hatte. Weitere zwei Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt. In dem Fahrzeug saßen insgesamt 13 Frauen und Kinder.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) besuchte am Montag erstmals seit Kriegsausbruch am 20. März irakische Kriegsgefangene. In einem Lager in der Nähe von Umm Kasr im Südirak gebe es etwa 3000 Gefangene, sagte der dortige IKRK-Mitarbeiter Andreas Kunze am Abend im Schweizer Fernsehen. 100 von ihnen seien namentlich erfasst worden, ergänzte Balthasar Staehelin, IKRK- Generaldelegierter für den Mittleren Osten. Die Besuche sollen fortgesetzt werden. Das 3. Genfer Abkommen über die Behandlung Kriegsgefangener berechtigt das IKRK zu solchen Inspektionen.