Nordkorea Auch Kim Jong Uns Tante soll gestorben sein

Vor wenigen Wochen ließ Kim Jong Un seinen Onkel Jang Song Thaek hinrichten. Nun soll seine Tante ebenfalls tot sein. Möglicherweise wurde sie ebenfalls Opfer einer politischen Säuberung.

Das rätselhafteste Land der Welt wartet wieder einmal mit einer - leider unüberprüfbaren - Überraschung auf: Nein, es geht nicht um die Reise des eigenwilligen US-Basketballstars Dennis Rodman nach Nordkorea - angeblich ist er Geburtstagsgast von Diktator Kim Jong Un. Es gibt Berichte, nach denen die Tante des Machthabers, Kim Kyong Hui, Witwe des jüngst hingerichteten Jang Song Thaek, ebenfalls gestorben sei. Das berichtet die südkoreanische Zeitung "Chosun Ilbo". Allerdings haftet dem Blatt ein leicht sensationsheischendes Image an, vor allem wenn es um Nordkorea geht.

"Chosun Ilbo" berichtet unter Berufung auf Regierungskreise in Seoul, die 67-Jährige sei möglicherweise infolge eines Herzinfarkts gestorben oder habe Selbstmord begangen. Ihr Ehemann und Kims angeheirateter Onkel wurde Mitte Dezember wegen Hochverrats hingerichtet. In seiner Neujahrsansprache erklärte Kim Jong Un erstmals öffentlich, dass Jang Song Thaek unter anderem wegen Korruption in Ungnade gefallen sei. Danach machten Gerüchte die Runde, denen zufolge die graue Eminenz des Landes von Hunden zerfleischt worden sei. Später stellte sich heraus, dass die US-Satire-Seite "The Onion" die Meldung in die Welt gesetzt hatte.

Geheimdienste glauben ebenfalls an Tod

Vermutet wird der Tod von Kims Tante, der Schwester des verstorbenen Machthabers Kim Jong Il, auch von Geheimdiensten in Südkorea. Man gehe noch der Möglichkeit nach, dass sie erneut zur medizinischen Behandlung im Ausland sei, hieß es.

Die Tante wurde seit September nicht mehr öffentlich gesehen. Dies hatte in Südkorea Spekulationen ausgelöst, dass die Schwester des früheren Diktators Kim Jong Il möglicherweise auch der jüngsten politischen Säuberung in Nordkorea zum Opfer gefallen sein könnte. Allerdings war Kim Kyong Hui später in den Staatsmedien als Mitglied eines Komitees genannt worden, das ein Staatsbegräbnis für einen ehemaligen Parteifunktionär organisieren sollte. Kim Kyong Hui soll schon seit Langem krank gewesen und Ende Dezember zur Behandlung eines Herzleidens in einem Krankenhaus in Singapur gewesen sein.

nik mit DPA