Vor einer guten Woche wusste die frühere Co-Vorsitzende der Grünen Jugend noch nicht, wohin ihre berufliche Reise geht. Der "Zeit" sagte Jette Nietzard auf die Frage nach ihrer beruflichen Zukunft: "Ich überlege noch, was zu mir passt, was ich gerne machen würde. Ich könnte wieder Sozialarbeiterin werden. Ich kann mir vorstellen, im politischen Betrieb zu bleiben, aber bin noch nicht sicher, wie." Sie müsse jetzt "echt mal wieder Geld verdienen, ich habe leider noch keinen Sugardaddy."
Nun hat sie wohl schneller als gedacht Antworten auf die Fragen nach Job und Geld gefunden. Denn laut einem Bericht des "Tagesspiegel" arbeitet Nietzard seit 1. Dezember im Büro der grünen Bundestagsabgeordneten Lena Gumnior. Eine Anfrage der Zeitung haben demnach weder Nietzard noch Gumnior beantwortet. Die Abgeordnete verwies dabei laut "Tagesspiegel" auf arbeitsrechtliche Vorgaben und den Schutz ihrer Mitarbeitenden.
Jette Nietzard und die Lust an der Provokation
"Ich bin für viele Medien und die Partei verbrannt", hatte Nietzard der "Zeit" noch gesagt. Die 26-Jährige war mehrfach mit Provokationen aufgefallen, unter anderem mit einem "ACAB"-Pullover. Die Abkürzung steht für "All Cops Are Bastards", also sinngemäß: "Alle Polizisten sind Schweine."
Auch in sozialen Medien löste sie Ärger aus. So hatte sie nach Angaben von Nutzern zu Silvester gepostet: "Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen." Der Beitrag wurde nach Kritik gelöscht. Es war nur eine Provokation von vielen. Ende Juli kündigte sie schließlich ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur für den Vorsitz der "Grünen Jugend" an. Jetzt scheint sie sich eher im Hintergrund eine politische Karriere aufzubauen. Früher oder später wird man sicherlich wieder von Jette Nietzard hören.
Quelle: "Tagesspiegel" (Bezahlinhalt), "Die Zeit" (Bezahlinhalt).