Die USA werden trotz des Feuergefechts im Gelben Meer zwischen Nord- und Südkorea ihren Gesandten Stephen Bosworth nach Pjöngjang entsenden. Wie US-Außenministerin Hillary Clinton am Mittwoch in Singapur mitteilte, hofft Washington, dass die Lage nicht weiter eskalieren werde. Südkoreanische Militärs sagten unterdessen der Nachrichtanagentur AFP, zwei weitere Kriegsschiffe seien in das Gebiet beordert worden. Damit solle die Wachsamkeit an der Seegrenze erhöht werden.
Die beiden koreanischen Staaten hatten sich zuvor gegenseitig die Schuld für den Vorfall vom Dienstag gegeben. Seoul zufolge verletzte ein nordkoreanisches Patrouillenboot am Dienstag die Seegrenze vor der Westküste der geteilten Halbinsel. Es ignorierte demnach Warnschüsse, geriet dann bei einem Schusswechsel in Brand und drehte schließlich schwer beschädigt nach Norden ab.
Während die südkoreanische Marine nach eigenen Angaben keine Toten oder Verletzten zu beklagen hatte, lagen über mögliche nordkoreanische Verluste keine Informationen vor. Die nordkoreanische Armee wies den Vorwurf der Grenzverletzung zurück und forderte das Nachbarland auf, sich für die "bewaffnete Provokation" zu entschuldigen. Nach Angaben aus Pjöngjang eröffnete die südkoreanische Marine das Feuer. US-geführte UN-Truppen hatten die Grenze im Gelben Meer nach dem Ende des Korea-Kriegs 1953 einseitig beschlossen. Nordkorea erkennt sie bis heute nicht an.