Ostasien Nordkorea verwirrt die Welt

Mit Übersetzungsfehlern und plötzlichen Meinungsänderungen versetzt Nordkoreas Regierung seine Nachbarn und die USA in Aufregung.

Wenige Tage vor geplanten Gesprächen mit den USA und China über sein umstrittenes Atomprogramm hat Nordkorea für Verwirrung gesorgt. Nordkorea hatte in einer Erklärung seines Außenministeriums mitgeteilt, man sei "erfolgreich" dabei, mehr als 8000 abgebrannte Atombrennstäbe wieder aufzubereiten. Aus solchen Brennstäben könnte das Land waffentaugliches Plutonium gewinnen. Nach der Erklärung war zunächst unklar, ob die USA an den für kommende Woche in Peking geplanten Gesprächen festhalten werden.

Übersetzungsfehler

Später erklärten amerikanische Experten jedoch, in den englischen Text der Erklärung habe sich offensichtlich ein Übersetzungsfehler eingeschlichen. Denn aus dem koreanischen Originaltext gehe nicht hervor, dass Nordkorea bereits mit der Aufbereitung begonnen habe.

Der Sicherheitsberater des südkoreanischen Präsidenten Roh Moo Hyun, Ra Jong Yil, äußerte sich zuversichtlich, dass die Gespräche in Peking doch zu Stande gekommen werden. Im Zuge des Streits um sein Atomprogramm war Nordkorea Anfang des Jahres aus dem Atomwaffensperrvertrag ausgetreten.

Termin für Ministerrunde vorgeschlagen

Unterdessen zeigte sich Nordkorea erneut zu bilateralen Gesprächen mit Südkorea bereit. Nordkorea habe vorgeschlagen, die Ministergespräche über eine Verbesserung der Beziehungen sollten vom 27. bis zum 29. April in Pjöngjang stattfinden, teilte das Vereinigungsministerium in Seoul mit. Nordkorea hatte zuvor die ursprünglich für Anfang April geplante zehnte Ministerrunde mit Südkorea platzen lassen. Der jüngste Vorstoß Pjöngjangs erfolgte einige Tage nach der Bitte an Südkorea um Hilfslieferungen für das von chronischen Versorgungskrisen beplagte Land.