Am Rande der Parlamentswahl in Afghanistan sind zwei Menschen bei einem Raketenangriff getötet worden. Der Sprengsatz schlug nach Angaben der Polizei am Samstag in einem Haus in der östlichen Provinz Nangarhar ein. In der Region ereigneten sich demnach auch zwei Explosionen in der Nähe von Wahlbüros. In der südlichen Provinz Kandahar, die als eine Hochburg der radikalislamischen Taliban gilt, wurde zudem ein Anschlag auf den Konvoi des Gouverneurs Torjalai Wesa verübt. Niemand sei verletzt worden, sagte Wesa der Nachrichtenagentur AFP.
Unterdessen wurden erste Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung gemeldet. Ein Vertreter der Wahlbeschwerdekommission (ECC) sagte AFP, es seien zwei Fälle entdeckt worden, in denen die Tinte, mit der ein Finger der Wähler nach der Stimmabgabe gekennzeichnet wird, abwaschbar gewesen sei. Die Unregelmäßigkeiten wurden demnach in zwei Wahlbüros in Kabul registriert.
Insgesamt waren am Samstag mehr als 10,5 Millionen Afghanen aufgerufen, zum zweiten Mal seit dem Ende der Taliban-Herrschaft im Jahr 2001 die Zusammensetzung der Volksvertretung Wolesi Dschirga neu zu bestimmen. Zur Überwachung des Votums waren 300.000 Wahlbeobachter im Einsatz. Die Taliban hatten zu einem Boykott des Urnengangs aufgerufen und mit Gewalt gedroht.