Die Feiern zum 300. Gründungstag der russischen Stadt St. Petersburg sind am Samstag mit einem Gipfel der Europäischen Union und Russlands fortgesetzt worden. Erstmals bei einem solchen Treffen kam der russische Präsident Wladimir Putin mit den Staats- und Regierungschefs der 15 EU-Staaten sowie der zehn Beitrittsländer zusammen. Der für zwei Stunden angesetzte Gipfel fand im renovierten Konstantins-Palast an der Ostsee nahe St. Petersburg statt. Die EU und Russland wollten dabei ihre Beziehungen durch die Bildung eines ständigen Partnerschaftsrates aufwerten.
Eröffnung des Bernsteinzimmers
Im Anschluss wollten Putin und Bundeskanzler Gerhard Schröder das rekonstruierte Bernsteinzimmer im Katharinen-Palast bei St. Petersburg wiedereröffnen. Am Abend wird auch US-Präsident George W. Bush zu den Feierlichkeiten in St. Petersburg erwartet, an denen insgesamt mehr als 40 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt teilnehmen. Dabei werden sich Schröder und Bush zum ersten Mal seit dem Irak-Krieg wiedersehen. Ein Zweiergespräch ist nicht vorgesehen.
Treffen im Konstantinspalast
Das Treffen im Konstantinspalast in Strelna bei St. Petersburg ist der elfte EU-Russland-Gipfel seit 1998. Erstmals nahmen fast alle Staats- und Regierungschefs der derzeitigen und künftigen EU-Mitgliedstaaten teil. Nur der spanische Ministerpräsident Jose Maria Aznar hatte wegen eines Terroranschlags kurzfristig abgesagt.
Putin fordert Lösung für russische Probleme
Der russische Präsident Wladimir Putin hat von der Europäischen Union eine Lösung der Probleme für sein Land durch die kommende EU-Erweiterung verlangt. Die Vergrößerung um zehn Mitglieder dürfe nicht zu Lasten des Verhältnisses zu Russland gehen, sagte er zu Beginn des EU-Russland-Gipfels am Samstag im Konstantin-Palast bei St. Petersburg. Alle Seiten sollten "in der Zeit bis (zum Beitrittstermin) Mai 2004 mögliche Probleme erkennen und ausräumen und kein rechtliches Vakuum zwischen Russland und der erweiterten EU zulassen".