Raghad Hussein "Danke für die Solidarität für den Märtyrer"

Zwei Tage nach dem Tod von Saddam Hussein hat dessen Tochter vor rund 1000 aufgebrachten Jordaniern bei einer Trauerveranstaltung in Amman gesprochen. Dabei bezeichnete sie ihren Vater als "Märtyrer". Ihre Worte lösten frenetischen Beifall aus.

Die älteste Tochter des hingerichteten früheren irakischen Machthabers Saddam Hussein, Raghad, hat ihren Vater bei einer Trauerveranstaltung in Jordanien als "Märtyrer" gepriesen. Zwei Tage nach seinem Tod am Galgen erklärte sie vor rund 1000 aufgebrachten Jordaniern in Amman in einer knappen Erklärung: "Danke für die Solidarität und Unterstützung für den Märtyrer, den irakischen Präsidenten." Ihre Worte hätten frenetischen Beifall und Schluchzen unter den Anwesenden ausgelöst, sagten Teilnehmer.

Erster öffentlicher Auftritt seit 2003

Bei der Veranstaltung wurden anti-amerikanische und anti- israelische Slogans skandiert, Redner rezitierten von Saddam verfasste Gedichte. Auch der als links und pan-arabisch geltende jordanische Minister für politische Entwicklung, Mohammad Oran, nahm an der Veranstaltung teil, die vom einflussreichen Berufsständeverband mit insgesamt 150.000 Mitgliedern und von Oppositionsparteien organisiert worden war. Es war der erste öffentliche Auftritt von Raghad Saddam, seit sie im August 2003 nach dem Sturz Saddams zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Rana und ihren neun Kindern in Jordanien Zuflucht gesucht hatte.

DPA
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