Saddam-Exekution Amerikaner wollten spätere Hinrichtung

Der US-Botschafter in Bagdad wollte die Hinrichtung des früheren Machthabers Saddam Hussein um zwei Wochen hinauszögern. Die starre Haltung des irakischen Ministerpräsidenten habe zu der zügigen Vollstreckung des Todesurteils geführt, heißt es in Regierungskreisen.

"Die Amerikaner wollten die Hinrichtung um 15 Tage aufschieben. Aber als das Büro des Ministerpräsidenten ihnen alle geforderten Informationen bereitstellte und sie merkten, dass der Ministerpräsident darauf bestand, änderten die Amerikaner ihre Meinung", sagte der Vertreter. Die US-Botschaft lehnte eine Stellungnahme dazu zunächst ab.

Saddam betete vor seinem Tod muslimische Verse

Saddam war am Samstag gehenkt worden. Er hatte bis zu seinem Sturz im Jahr 2003 fast drei Jahrzehnte lang im Irak geherrscht. Das Todesurteil war von einem irakischen Gericht gefällt worden, das ihn wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig sprach.

Arabische Fernsehsender sendeten zuletzt neue Bilder von der Hinrichtung. Es waren schlechte Aufnahmen, die möglicherweise einer der Wächter mit einem Mobiltelefon gemacht hat. Sie unterschieden sich von den vom Staatsfernsehen ausgestrahlten Bildern. Saddam betete demzufolge bis zu seinem Tod muslimische Verse.

Reuters