Wladimir Putin könnte einem Bericht zufolge bereits 2009 erneut russischer Präsident werden. Wie die Zeitung "Wedomosti" in ihrer Donnerstagsausgabe berichtete, gibt es einen Plan im Kreml, wonach das derzeitige Staatsoberhaupt Dmitri Medwedew bereits im kommenden Jahr durch einen Rücktritt den Weg frei für eine Rückkehr des derzeitigen Ministerpräsidenten Putin machen könnte. Auch Medwedews jüngste Forderung, durch eine Verfassungsänderung die Amtszeit des Präsidenten von vier auf sechs Jahre zu verlängern, sei Teil dieses Vorhabens.
Die Kremlpartei Einiges Russland könnte mit ihrer Zweidrittel-Mehrheit in der Duma die Verfassung ändern. Dem "Wedomosti"-Bericht zufolge hat Putin Medwedew als Nachfolger ausgesucht, um Verfassungsänderungen und unpopuläre Sozialreformen durchzusetzen. Anschließend wolle Putin selbst wieder das Präsidentenamt übernehmen. Dem Blatt zufolge könnte Putin auf diese Weise für zwei sechsjährige Amtszeiten - von 2009 bis 2021 - in den Kreml zurückkehren. Zugleich zitierte "Wedomosti" jedoch einen Sprecher Putins mit den Worten, sein Chef sehe keinen Grund, 2009 erneut Präsident zu werden.
Medwedew hatte in seiner ersten Rede zur Lage der Nation am Mittwoch die Verlängerung der Amtszeit des Präsidenten gefordert. Das nährte Spekulationen, dass der 43-Jährige die Weichen für eine Rückkehr seines Vorgängers stellen will. Experten vermuteten jedoch, dass Putin sich bis zur nächsten Präsidentenwahl 2012 gedulden wird.
Medwedew war im Mai zum neuen Staatschef Russlands gewählt worden. Sein Vorgänger Putin wurde Regierungschef, weil er nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal für das Präsidentenamt kandidieren durfte. Nach einer Zeit mit Medwedew an der Spitze des Staates wäre dies jedoch wieder möglich.