Russland und USA verhandeln Informationen zum möglichen Agentenaustausch sickern durch

Im Fall des in den USA aufgeflogenen mutmaßlichen Spionagerings sind in der russischen Presse im Zusammenhang mit einem möglichen Agenten-Austausch weitere Namen genannt worden.

Im Fall des in den USA aufgeflogenen mutmaßlichen Spionagerings sind in der russischen Presse im Zusammenhang mit einem möglichen Agenten-Austausch weitere Namen genannt worden. Der in Russland inhaftierte Waffenexperte Igor Sutjagin, dessen Anwältin als Erste von angeblich laufenden Verhandlungen zwischen den USA und Russland gesprochen hatte, werde von mindestens zwei Doppelagenten begleitet, berichtete die Zeitung "Kommersant" am Donnerstag unter Berufung auf russische Behördenkreise. Sie sollen mit weiteren in Russland verurteilten Spionen gegen die zehn mutmaßlichen russischen Agenten ausgetauscht werden, die vergangene Woche in den USA festgenommen worden waren.

Nach Angaben des "Kommersant" wird ein Austausch von Sutjagin und den beiden russischen Ex-Geheimdienstmitarbeitern Alexander Sypatschow und Alexander Saporojski vorbereitet. Sie sollen mit dem US-Geheimdienst CIA zusammengearbeitet haben und sitzen dafür in Russland mehrjährige Haftstrafen ab. Zudem solle der frühere Oberst des russischen Militärnachrichtendienstes GRU, Sergej Skripal, in die USA gebracht werden, sagte der Menschenrechtler Ernst Tscherny dem Blatt. Der Zeitung zufolge könnte der Austausch noch am Donnerstag erfolgen. Weder die USA noch Russland wollten die laufenden Verhandlungen bisher bestätigen.

Die in den USA Festgenommenen sollen einem mutmaßlichen elfköpfigen Ring von Geheimagenten angehören, der seit den 90er Jahren für den Kreml in den USA spioniert haben soll. Sie wurden inzwischen förmlich angeklagt. Nach Informationen der "New York Times" strebt die US-Regierung eine rasche Verurteilung und anschließende Abschiebung der mutmaßlichen Agenten an, um die Beziehungen zu Russland nicht zu sehr zu belasten.

AFP
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