Schein contra Münze Ronald Reagan soll ins Portemonnaie

Die US-Republikaner sind sich über den Platz ihres gestorbenen Ex-Präsidenten Ronald Reagan in den Geschichtsbüchern einig, nicht aber um den in den Geldbörsen. Von (ge-)denkwürdigen Münzen und "20-Dollar-Okkupanten".

Wie die "New York Times" berichtet, ist ein Streit unter den US-Republikanern darüber entbrannt, ob Ronald Reagans Konterfei künftig eine Banknote oder eine Münze schmücken und welches andere prominente Gesicht dafür aus dem Portemonnaie verschwinden sollte.

50-Cent-Münze gegen 20-Dollar-Note

Die Wahl ist wirklich eine Qual. Ein Abgeordneter aus Florida machte den Anfang: Er legte eine Gesetzesinitiative vor, nach der Ronald Reagans Konterfei künftig die 50-Cent-Münze zieren soll. Dagegen aber protestierte eine Gruppe, die den Expräsidenten auf der 20-Dollar-Note sehen will. Ihr Hauptargument: Ein 20-Dollar-Schein in der Geldbörse sei den US-Bürgern lieber und teurer als ein halber Dollar.

Hinzu komme, dass der einstige Präsident Andrew Jackson, der derzeit die Banknote besetzt, eher in die Verbannung geschickt werden könne als John F. Kennedy, der Platzhalter auf der 50-Cent-Münze. Der Abgeordnete hält dagegen, der halbe Dollar werde weniger häufig benutzt als der 20-Dollar-Schein und damit (ge)denkwürdiger sei als die Banknote.

Das, so sagen wiederum die Verfechter der Schein-Lösung, wiege wenig angesichts der Tatsache, dass mit Edward Kennedy ein Angehöriger der Kennedy-Familie im Senat sitze, und der werde es sicher nicht gern sehen, wenn sein Bruder von der Münze verstoßen werde. Aber auch Andrew Jackson hat der "New York Times" zufolge mächtige Verbündete im Senat, allen voran der republikanische Mehrheitsführer Bill Frist, der aus Tennessee stammt, wie der 20- Dollar-Okkupant.

Zehn-Cent-Stück gegen Zehn-Dollar-Schein

Bleiben da noch das Zehn-Cent-Stück (aber das ist von Franklin D. Roosevelt besetzt), und der Zehn-Dollar-Schein, den Alexander Hamilton ziert. Letzteren, so meinen viele Republikaner, könne man am ehesten verjagen, weil er nur der erste Finanzminister der USA gewesen sei und kein Präsident. Aber wäre das im Sinne Reagans? Nein, zitiert die Zeitung Gegner dieses Vorschlags. Reagan und Hamilton hätten schließlich viele politische Gemeinsamkeiten gehabt.

Der führende Demokrat Tom Daschle hat unterdessen einen Kompromiss angeboten: Die beste Weise, Reagan zu ehren, sei zwar klingende Münze, aber in Form von Spenden für die Forschung zur Bekämpfung von Alzheimer - jener Krankheit, an der Reagan am vergangenen Samstag gestorben ist.

DPA
Gabriele Chwallek/DPA