Sicherheitsvorkehrungen Erneut zweithöchste Alarmstufe in den USA

Nachdem die Gefahr eines Terrorangriffs in den USA im April heruntergestuft wurde, gilt sie jetzt wieder als "hoch". Laut FBI ist die Terrororganisation El Kaida noch aktiv und gefährlich.

Angesichts neuer Terrorwarnungen erhöhen die USA ihre Alarmbereitschaft. Das teilte das Heimatschutzministerium am Dienstag mit. Damit wird die Gefahr eines Terrorangriffs wieder als "hoch" eingestuft. Erst Mitte April war die Alarmstufe von "hoch" auf "erhöht" gesenkt worden.

Das Ministerium begründete die Entscheidung mit den jüngsten Anschlägen in Saudi-Arabien und Marokko sowie Geheimdiensthinweisen über eine rege Kommunikation zwischen mutmaßlichen Terroristen. Der stellvertretende Chef des Heimatschutzministeriums, Asa Hutchinson, rief alle Amerikaner zu verstärkter Wachsamkeit auf.

El Kaida erreicht "operationelle Phase"

Der Nachrichtensender CNN berichtete, dass Heimatschutzministerium habe Hinweise, dass die Terrororganisation El Kaida eine "operationelle Phase" erreicht habe. Aber es gebe auch andere US- feindliche Terrorgruppen, die Anschläge verüben könnten. Möglich seien unter anderem Selbstmordanschläge, aber auch Anschläge mit Chemiewaffen oder schmutzigen Atombomben könnten nicht ausgeschlossen werden.

CNN zitierte einen nicht namentlich genannten Regierungsbeamten mit den Worten, die Geheimdiensterkenntnisse seien "ziemlich gespenstig". Es seien Gespräche abgehört worden, die auf Anschläge in den USA hindeuteten. Es sei aber unklar, ob diese "echt" seien.

Deutsche, amerikanische und britische Botschaften in Riad geschlossen

Das amerikanische Bundeskriminalamt FBI hatte zuvor bereits in einem internen Schreiben an alle Dienststellen im Land vor möglichen neuen Terroranschlägen in den USA gewarnt. Die Anschläge vom 12. Mai in Saudi-Arabien zeigten, dass die Terrororganisation El Kaida noch aktiv und gefährlich sei, hieß es in der Mitteilung der FBI-Zentrale. Es bestehe die Gefahr, dass El Kaida neue Anschläge auf US-Einrichtungen im Ausland oder auch in den USA planten.

Damit gilt zum vierten Mal seit Einführung des fünfstufigen Systems die in der Farbskala mit Orange gekennzeichnete zweithöchste Alarmstufe. Für die Bundesstaaten und großen Städte bedeutet dies verstärkte Schutzmaßnahmen an Flughäfen, Bahnhöfen, öffentlichen Gebäuden, Brücken und bei großen Versammlungen.

Aus Sicherheitsgründen haben die USA und Großbritannien ihre Botschaften in Riad vorübergehend geschlossen. Auch zwei US-Konsulate in dem Königreich sollen mindestens bis zum Wochenende geschlossen bleiben.

Angesichts neuer Terror-Warnungen hat auch Deutschland seine Botschaft in Saudi-Arabien vorübergehend für den Publikumsverkehr geschlossen. Die Konsularabteilung der Botschaft in der Hauptstadt Riad und die Außenstelle in Dschidda blieben zunächst bis Freitag zu, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin auf Anfrage. Dies geschehe auf Grund eigener Erkenntnisse, erklärte er.