Die USA haben nach amerikanischen Fernsehberichten ein mutmaßliches al-Kaida-Versteck im Süden Somalias angegriffen. Nach Berichten des Senders CNN, der sich auf einen Pentagonbeamten berief, wurde der vermutete Terroristen-Unterschlupf von einem mit großkalibrigen Bordkanonen bewaffneten US- Kampfflugzeug des Typs AC-130 unter Beschuss genommen. Der Sender CBS zitierte Augenzeugenberichte, wonach es bei dem Angriff Tote gegeben habe. Ob es sich dabei um Terroristen handelte, blieb aber zunächst offen.
Die Maschine sei in Dschibuti gestartet, nachdem ein unbemanntes Aufklärungsflugzeug Hinweise auf das Versteck geliefert habe. CBS zufolge handelte es sich bei den "Zielen" um Terroristen, die an den Anschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania beteiligt gewesen sein sollen, bei denen 1998 durch zwei nahezu zeitgleich gezündete Sprengsätze 230 Menschen getötet worden waren, darunter auch zwölf US-Bürger.
"Neues Schlachtfeld"
Erst kürzlich hatte der "zweite Mann" an der Spitze des Terrornetzes al Kaida, Eiman al-Sawahiri, Somalia als "neues Schlachtfeld" bezeichnet. Eine Sawahiri zugeschriebene Stimme sprach in einer Botschaft, die am Freitag vergangener Woche im Internet veröffentlicht wurde, von einem Krieg, den die USA gegen den Islam und gegen Muslime führten. Zudem hätten die UN sich geweigert, die äthiopischen Soldaten zum Rückzug aus Somalia aufzufordern.
Die somalische Übergangsregierung hatte Ende Dezember mit Hilfe äthiopischer Truppen die Kontrolle über die Hauptstadt Mogadischu und weite Landesteile zurückerobert, in denen seit Juni vergangenen Jahres die Union der Islamischen Gerichte an der Macht waren. Die USA hatten mehrfach Sorge geäußert, dass die Islamisten Somalia zu einem Zufluchtsort für Terroristen machen könnten.
US-Regierung besorgt
Am vergangenen Mittwoch hatte das US-Außenministerium angekündigt, Islamisten mit Kriegsschiffen daran hindern zu wollen, Somalia zu verlassen. Die US-Regierung sei sehr besorgt darüber, dass Verdächtige mit Verbindungen zu Terrorgruppen wie El Kaida das ostafrikanische Land verlassen könnten, sagte Außenamtssprecher Sean McCormack.