Syrien Aktivisten hoffen auf internationale Hilfe

Entgegen den ursprünglichen Plänen, das al-Assad-Regime ohne fremde Hilfe zu Fall zu bringen, wenden sich nun einige syrische Oppositionelle ans Ausland. Die für den heutigen Freitag geplanten Demonstrationen standen unter dem Motto "Freitag des internationalen Schutzes".

Die syrische Protestbewegung verabschiedet sich schrittweise von der Idee, das Regime von Präsident Baschar al-Assad ohne ausländische Hilfe zu stürzen. Ihre für den heutigen Freitagnachmittag in mehreren Städten geplanten Demonstrationen stehen unter dem Motto "Freitag des internationalen Schutzes".

Nach Angaben der Aktivisten waren im Zuge der Demonstrationen am Vortag landesweit sieben Zivilisten ums Leben gekommen. Einige von ihnen sollen in der Haft zu Tode gefoltert worden sein. Eine unabhängige Überprüfung dieser Informationen war wegen der Medienblockade durch die Regierung nicht möglich. Auch in der Nacht zum Freitag gingen die Menschen in mehreren Städten wieder auf die Straße, unter anderem in Homs.

Die Regimegegner, die seit Mitte März gegen Korruption, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen protestieren, hatten anfangs erklärt, sie wollten die politische Führung ohne Waffen und ohne ausländische Hilfe zu Fall bringen. Diese Linie verfolgen aber inzwischen nicht mehr alle Oppositionellen.

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass der Konfrontation bislang schon mehr als 2.200 Menschen zum Opfer gefallen sind. Menschenrechtler sprechen von rund 3.000 Toten. Die staatlichen syrischen Medien berichten fast täglich über die Begräbnisse von "Märtyrern" aus den Reihen der Sicherheitskräfte, die von "bewaffneten terroristischen Banden" getötet worden seien.

DPA
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