Tasos Papadopoulos Überraschungssieger als Hardliner

Der bürgerliche Politiker Tasos Papadopoulos hat die Präsidentenwahl in der Republik Zypern überraschend gewonnen. Er hatte während des Wahlkampfes versprochen, härter als Klerides mit den Inseltürken über die Wiedervereinigung der Insel zu verhandeln.

Tasos Papadopoulos ist der Überraschungssieger der Präsidentenwahl in der Republik Zypern. Der im Ausland kaum bekannte Politiker wurde am 7. Januar 1934 in Nikosia geboren. Er studierte Jura in England und nahm aktiv am zyprischen Unabhängigkeitskampf gegen die britische Kolonialmacht zwischen 1955-1959 teil.

Mehr Zugeständnisse von den Inseltürken

Nach der Unabhängigkeit der Mittelmeerinsel im Jahre 1960 war er zwölf Jahre lang enger Mitarbeiter des damaligen Präsidenten der Insel, Erzbischof Makarios. Zwischen 1960 und 1972 hatte Papadopoulos mehrere Ministerämter inne, darunter für das Innere, Wirtschaft, Arbeit, Gesundheit und Landwirtschaft.

Seit 1960 ist er auch ununterbrochen Mitglied des Parlamentes in Nikosia. Zwischen 1976 und 1978 nahm er an den Verhandlungen zur Lösung der Zypernfrage teil. Seit Oktober 2000 ist er Präsident der bürgerlichen Demokratischen Partei (DIKO). In den laufenden Verhandlungen mit dem türkischen Teil der Insel über eine Wiedervereinigung mit dem griechischen Teil vertritt Papadopoulos eine härtere Linie als sein Vorgänger Glafkos Klerides, die die Inselrepublik an die Schwelle der EU-Mitgliedschaft gebracht hatte. Er hat versprochen, noch mehr Zugeständnisse von den Inseltürken herausholen zu wollen.

Das Regierungssystem auf Zypern ist präsidial. Aus diesem Grund gibt es keinen Ministerpräsidenten.

DPA