Bei schweren Unruhen im Süden Thailands sind fast hundert Menschen getötet worden. Die Kämpfe zwischen mutmaßlichen muslimischen Rebellen und Regierungstruppen seien am frühen Morgen ausgebrochen, berichtete die Polizei. Unter den Toten sollen 93 Aufständische und 5 Soldaten sein.
Nach den ersten Berichten hatten die Aufständische zehn Polizeikontrollpunkte und andere staatliche Einrichtungen in den Südprovinzen Pattani, Yala und Songkhla angriffen. Um die Korsae- Moschee in Pattani dauerten die schweren Kämpfe am Mittwochmittag (Ortszeit) noch an. Dort sollen sich noch mindestens zehn Rebellen verschanzt haben. Die im Bau befindliche Moschee gilt als Hochburg radikaler muslimischer Separatisten in den südlichen Provinzen.
Hintergrund
90 Prozent der Bevölkerung in Thailand sind Buddhisten und 5 Prozent sind Muslims. Die meisten Muslims leben im Süden des Landes.
Hinweise auf Attacken
Ein Polizeisprecher sagte, die Behörden hätten bereits seit Tagen Hinweise auf bevorstehende Attacken gehabt und seien deshalb gut vorbereitet gewesen. Viele der Rebellen seien auch lediglich mit Buschmessern bewaffnet gewesen. Der thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra nannte die Angreifer "Banditen", die nur darauf aus gewesen seien, Waffen zu stehlen. Das Ganze habe nichts mit dem internationalen Terrorismus zu tun.
Malaysia verstärkte wegen der Unruhen die Sicherheitskontrollen an den Grenzübergängen zu Thailand. Der stellvertretende Verteidigungsminister Zainal Abidin Zin sagte, völlig geschlossen worden sei die Grenze aber nicht. Das überwiegend muslimische Malaysia und Thailand haben eine Zusammenarbeit zur wirtschaftlichen Förderung der Grenzregion vereinbart. Die Regierung in Kuala Lumpur hat zudem thailändische Vorwürfe scharf zurückgewiesen, in malaysischen Grenzdörfern werde thailändischen Rebellen Zuflucht gewährt.