Nach Angaben der Rettungskräfte wurden zwölf Menschen getötet und mehr als 50 verletzt, als ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad in einen Bus mit schiitischen Reisenden raste. Bei einem zweiten Anschlag auf das Krankenhaus, in dem die Verletzten behandelt wurden, starben zehn Menschen.
"Ich habe einen Mann auf einem Motorrad gesehen. Er fuhr von der falschen Straßenseite aus in den Bus und dann gab es eine gewaltige Explosion", sagte ein Augenzeuge. Der Bus war auf einer der belebtesten Straßen Karachis unterwegs, die Schiiten wollten an einem Festumzug anlässlich des Endes des heiligen Monats Muharram teilnehmen. Nach Angaben von Rettungskräften waren auch Frauen und Kinder unter den Toten. Zwölf der Verletzten befänden sich in einem "kritischen Zustand".
Nach Angaben eines AFP-Reporters halfen Freiwillige am Anschlagsort bei der Bergung der Verletzten. Auf der Straße lagen einzelne Schuhe verstreut, der Bus war mit Blut bespritzt. Ein Bungalow in der Nähe wurde von Nägeln getroffen, wie sie oft in selbstgebastelten Bomben enthalten sind.
Kurz nach dem ersten Anschlag sprengte sich ein weiterer Attentäter auf einem Motorrad vor dem Krankenhaus in die Luft, in das die Toten und Verletzten gebracht worden waren. Dabei starben zehn Menschen, mehr als 20 wurden verletzt.
In Pakistan gehört eine Minderheit von 20 Prozent der Bevölkerung der schiitischen Glaubensrichtung des Islam an, die Mehrheit sind Sunniten. In den vergangenen zwei Jahren kamen in Pakistan mehr als 2000 Menschen bei fast 300 Anschlägen ums Leben, die extremistischen sunnitischen Gruppen und der pakistanischen Taliban-Organisation TTP zugeschrieben werden. Zu den Anschlägen vom Freitag bekannte sich zunächst niemand.