Israel hat den Bau neuer Wohnungen in einem umstrittenen Stadtviertel bei Jerusalem angekündigt. Das Innenministerium habe den Bau von 625 Einheiten im Stadtviertel Pisgat Seew genehmigt, berichtete der israelische Hörfunk am Mittwoch. Das Viertel gehört zum Westjordanland, wurde von Israel aber nach Jerusalem eingemeindet - ein Schritt der international nicht anerkannt wurde. Das vor 25 Jahren gegründete Pisgat Seew ist mit 50.000 Einwohnern eine der größten jüdischen Siedlungen.
Das Vorhaben dürfte den Bemühungen der USA zuwiderlaufen, die direkten Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern wieder in Gang zu bringen. Diese wurden ausgesetzt, seit Israel einen Baustopp für jüdische Siedlungen im Westjordanland nicht verlängerte. Nach israelischer Ansicht umfasste der Baustopp nicht die nach Jerusalem eingemeindeten Gebiete. Die Palästinenser kritisieren, der Bau jüdischer Siedlungen im Westjordanland untergrabe ihre Chancen auf einen eigenen, lebensfähigen Staat.