Die russische Investigativ-Journalistin Jelena Milaschina und der Anwalt Alexander Nemow, die für die unabhängige russische Zeitung "Nowaja Gaseta" arbeiten, waren am Dienstagmorgen zur Urteilsverkündung im Prozess gegen Ihre Mutter angereist. Auf dem Weg ins Gericht schlugen maskierte Männer sie zusammen, übergossen sie mit Farbe. Milaschina wurden Finger gebrochen, die Täter rasiertern ihr Kopfhaar. Wie stehen Sie zu ihr?
Ich kenne Milaschina seit vielen Jahren. Als man mich 2017 zum zweiten Mal verhaftete, hat sie mir sehr geholfen. Sie hat vielen Tschetschenen geholfen. Sie ist eine der russischen Journalistinnen, die verstehen, was hier passiert. Aber wir haben politische Differenzen. Sie unterstützt unsere Unabhängigkeitsbewegung nicht. Sie will, dass Tschetschenien weiterhin zu Russland gehört. Wenn sie wirklich so liberal wäre, wie sie sagt, müsste sie akzeptieren, dass jedes Volk ein Recht auf Selbstbestimmung hat.
Tschetschenischer Oppositioneller Nach brutalem Angriff auf russische Journalistin: "Putin will zeigen, wer der Herr im Haus ist"

Jelena Milaschina sowie ihr Anwalt Alexander Nemow wurden von maskierten Männern brutal zusammengeschlagen. Die Journalistin wurde mit Farbe übergossen, ihre Finger wurden gebrochen und ihre Haare abrasiert. Sie liegt nun von Hämatomen übersät und mit 14 Knochenbrüchen in einem Moskauer Krankenhaus.
© Sergei Babinets/TASS PUBLICATION
Nach der brutalen Misshandlung der russischen Investigativ-Journalistin Jelena Milaschina und eines Anwalts in Tschetschenien, hat der Kreml "sehr energische Maßnahmen" gegen die Täter angekündigt. Was steckt dahinter? Der stern sprach mit dem tschetschenischen Oppositionellen Ibragim Jangulbaew. Der Prozess, zu dem Milaschina unterwegs war, galt seiner Mutter.