Schutz unter Wasser Wie der kleine Ort Demydow sich selbst überflutete – und so den russischen Vormarsch stoppte

Schutz unter Wasser: Wie der kleine Ort Demydow sich selbst überflutete – und so den russischen Vormarsch stoppte
Sehen Sie im Video: Demydow in der Ukraine öffnet Damm – und hält die russischen Truppen auf Distanz.




STORY: Die Pumpen im kleinen ukrainischen Ort Demydow laufen rund um die Uhr. Eine Überschwemmung erschwert den Bewohnerinnen und Bewohner seit Monaten ihren Alltag. Wo Straßen und Wege im Wasser enden, benötigen sie Schlauchboote, um sich fortzubewegen. Nur noch ein paar Wiesen und Felder können bewirtschaftet werden. Dennoch sind die Menschen von Demydow gewissermaßen froh über die Wassermassen. Denn die Überflutung wurde absichtlich herbeigeführt. Und der Sumpf, der hier am Ufer des Flusses Irpin entstand bremste die russischen Truppen auf ihrem Vormarsch nach Kiew aus. Vielleicht hielt er sie sogar auf, glaubt Anwohner Wolodymyr Artemchuk. "Natürlich ist es gut, dass wir überflutet wurden. Sie können sich vorstellen, wie es wäre, wenn sie den Fluss hier überquert hätten und auf Kiew vorgerückt wären. Kiew hätte sich verteidigt, so dass alle Granaten hier gelandet wären. Aber weil sie hier nicht übersetzen konnten, gingen sie in Richtung Hostomel, Vorzel und Bucha. Dort haben sie das ganze Elend begangen." Ukrainische öffneten zu Beginn des Krieges einen Damm, der Irpin überflutete das Dorf und Tausende von Feldern in der Umgebung. Für Panzer war durch den Schlamm kein durchkommen mehr. Der Wasserspiegel sank seitdem zwar, aber Demydow wird noch eine Weile weiter pumpen müssen. Die Kinder machen schon jetzt das beste draus.
In der Ukraine steht der kleine Ort Demydow komplett unter Wasser. Doch die Menschen sind froh darüber. Denn für die russischen Panzer ist durch den geöffneten Staudamm kein Durchkommen mehr.