Alle Hoffnung liegt auf einem Runden Tisch: Bei seinem Besuch in Kiew sprach Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit dem Präsidenten Arseni Jazenjuk und rief zu einem nationalen Dialog auf.
Ukraine-Krise Außenminister Steinmeier hofft auf Runden Tisch

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Mit einem Feuerwerk feierten rund 250 Menschen in Donezk den Ausgang der Abstimmungen zur Unabhängigkeit der ostukrainischen Regionen Donezk und Lugansk. Nach Angaben der pro-russischen Separatisten gab es bei dem Referendum ein überwältigendes Bekenntnis zur Unabhängigkeit. Die Hoffnungen westlicher Diplomaten liegen nun auf einem Runden Tisch der Konfliktparteien. Bundesaußenminster Frank-Walter Steinermeier reiste am Dienstag zu Gesprächen in die Ukraine. In Kiew traf er sich mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Arsenij Jazenjuk. Nach Angaben der Bundesregierung soll versucht werden, mit einem nationalen Dialog die Krise zu lösen. Ein Runder Tisch solle am Mittwoch beginnen. An den Verhandlungen sollen sich Vertreter der Übergangsregierung und der Regionen im Osten des Landes beteiligen, der deutsche Ex-Diplomat Wolfgang Ischinger soll bei der Leitung der Gespräche helfen. Steinmeier hofft, dass ein nationaler Dialog in Gang gesetzt werden kann, der dazu führt, dass besetzte Gebäude im Osten des Landes zurückgegeben und illegale Gruppen entwaffnet werden können. Entscheidend für die Zukunft der Ukraine sei die am 25. Mai geplante Präsidentenwahl. "Ich glaube, wir sind uns völlig einig, dass der Präsidentschaftswahl am 25. Mai eine entscheidende Rolle zukommt. Und wir haben nicht nur heute, sondern auch bei unseren letzten Zusammentreffen immer wieder darüber gesprochen, wie man die Bedingungen so herstellt, dass möglichst alle Wahlberechtigten in der Ukraine auch die Chance haben, zu wählen." Nach seinem Gespräch mit Jazenjuk wollte Steinmeier weiter nach Odessa am Schwarzen Meer reisen. Unklar ist, wer als Vertreter der ostukrainischen Gebiete am Runden Tisch teilnehmen wird. Die Regierung in Kiew lehnt direkte Verhandlungen mit den Separatisten ab, die sie als Terroristen bezeichnet. ORT: KIEW, SLAWJANSK (UKRAINE)