Für einen kurzen Moment gab es die Hoffnung, dass es bald zu einem Frieden zwischen Russland und der Ukraine kommen könnte. Nach Beratungen mit dem ukrainischen Präsidenten und einigen seiner europäischen Verbündeten im Weißen Haus hatte US-Präsident Donald Trump verkündet, der russische Machthaber Putin sei dazu bereit, sich mit Selenskyj zu treffen.
Doch in der Zwischenzeit hat Putin klargemacht, dass er daran nicht denkt. Mit unverminderter Härte überzieht Russland die Ukraine mit Drohnen und Raketen. Kanzler Merz stellt sich nach eigenen Worten darauf ein, dass der Krieg in der Ukraine noch lange dauern könnte. Jetzt und in Zukunft habe die Unterstützung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine "absolute Priorität".
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Putin will sich nicht im Ausland mit Selenskyj treffen
"Der beste Ort dafür (für ein Treffen) ist die Hauptstadt der Russischen Föderation, die Heldenstadt Moskau", so der Kremlchef. Selenskyj wiederum hat ausgeschlossen, nach Moskau zu kommen.
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Das Treffen soll teilweise hitzig gewesen sein, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Demnach habe besonders EU-Präsidentin Ursula von der Leyen Trumps Vorwürfe gekontert und ihm zu erklären versucht, dass nur Ungarn und die Slowakei Öl aus Russland importierten. Trumps Berater Steve Wittkoff hatte der EU vorgeworfen, Öl aus Russland über den Zwischenhändler Indien zu erhalten.
Macron: 26 Länder wollen sich an Ukraine-Einsatz beteiligen
An einem möglichen Einsatz in der Ukraine im Fall eines Waffenstillstands mit Russland wollen sich mindestens 26 Länder beteiligen. Diese hätten sich verpflichtet, "Soldaten im Rahmen einer Absicherungtruppe zu entsenden oder auf dem Boden, im Meer oder in der Luft präsent zu sein", sagt der französische Präsident Emmanuel Macron nach Beratungen der sogenannten Koalition der Willigen am Donnerstag in Paris. Die 26 Länder hätten ihre Beteiligung formalisiert, "jeder nach seiner Fähigkeit", betont Macron. Weitere Länder prüften noch, ob sie sich beteiligen werden.
"Diese Streitmacht hat weder den Willen noch das Ziel, Kriege gegen Russland zu führen, sondern soll den Frieden sichern und ein klares strategisches Signal setzen", so Macron. "Sie wird im Rahmen eines Waffenstillstands eingesetzt werden, nicht an der Frontlinie, sondern in Gebieten, die derzeit festgelegt werden, aber sie soll jede neue größere Aggression verhindern und die 26 Staaten ganz klar in die dauerhafte Sicherheit der Ukraine einbeziehen."
Die Europäer seien bereit, nach einer Verhandlungslösung "entscheidend zu starken Sicherheitsgarantien für die Ukraine beizutragen. Deutschland werde sich einbringen". Im Zentrum müsse stehen, die ukrainischen Streitkräfte zu finanzieren, zu bewaffnen und auszubilden. "Über ein militärisches Engagement werde Deutschland zu gegebener Zeit entscheiden, wenn die Rahmenbedingungen geklärt seien", erklärt der Sprecher. Dies hänge unter anderem von Art und Umfang einer US-Beteiligung ab.
Berlin will bei Ukraine-Treffen konkreten Vorschlag für deutschen Beitrag machen
Die Bundesregierung will beim Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in Paris konkrete Vorschläge für einen deutschen Beitrag zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine unterbreiten. Dabei geht es insbesondere um eine Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und ihrer offensiven militärischen Fähigkeiten, hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Eine Entsendung deutscher Soldatinnen und Soldaten ist in dem Vorschlag nicht enthalten.
Rutte: Russland hat nicht über Sicherheitsgarantien für Kiew zu entscheiden
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat sich verständnislos gegenüber Bedenken gezeigt, wie Russland auf westliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine reagieren könnte. "Warum interessiert uns, was Russland über Truppen in der Ukraine denkt?", fragte Rutte am Donnerstag auf einer Veranstaltung zu Sicherheitspolitik in Prag. "Das haben sie nicht zu entscheiden."
Rutte verwies in Prag darauf, dass die Ukraine "ein souveränes Land" ist. "Es liegt an ihnen", verdeutlichte er mit Verweis auf die mögliche Stationierung internationaler Truppen. "Niemand sonst kann darüber entscheiden, und ich denke, wir müssen wirklich aufhören, Putin zu mächtig zu machen", fügte der Nato-Chef hinzu.
Merz schlägt Genf für Putin-Selenskyj-Treffen vor
Diese erklärt ihre Bereitschaft, dass ein solches Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Putin und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Genf stattfinden könne.


Moskau widerspricht Trump: Kein Dreiergipfel mit Selenskyj geplant

Selenskyj trifft sich offenbar noch diese Woche mit Spitzenpolitikern in Paris
Nach Angaben aus europäischen Politikerkreisen will sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj noch diese Woche mit europäischen Spitzenpolitikern in Paris treffen.
Das Treffen ist für Donnerstag angesetzt und hat das Ziel, Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu erörtern "und die Diplomatie voranzubringen, weil die Russen die Dinge erneut hinauszögern", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus europäischen Politikerkreisen. Weiter hieß es, US-Präsident Donald Trump werde "bislang nicht dazu erwartet".
Putin: Stopp von Nato-Osterweiterung Bedingung für Frieden
Putin äußerte sich am Rande des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) in der chinesischen Stadt Tianjin. Die SCO ist ein von China und Russland dominierter loser Staatenverbund zur Zusammenarbeit in Fragen der Sicherheit und der Wirtschaft.
