UN-Sicherheitsrat Japan droht mit Beitragskürzungen

Der Ton in der Diskussion um die Erweiterung des UN-Sicherheitsrates wird rauer: Nun hat Japan angekündigt, die Beitragszahlungen an die Vereinten Nationen zu kürzen, sollte es keinen ständigen Sitz im Sicherheitsrat zu bekommen.

Japan hat den Vereinten Nationen indirekt mit einem Zurückschrauben seiner UN-Beiträge gedroht, sollte es nicht einen ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat bekommen. Seine Regierung werde im eigenen Land enormen Druck verspüren, wenn sie ihr Streben nach ständiger Vertretung im wichtigsten UN-Entscheidungsgremium nicht durchsetzen könne, sagte der japanische Außenminister Nobutaka Machimura am Mittwoch vor der Presse in New York.

Japan steht nach den USA an zweiter Stelle der Beitragszahler. Im letzten Jahr kam Tokio für 19,5 Prozent des regulären UN-Haushalts auf. Washington bestreitet 22 Prozent der UN-Ausgaben. Deutschland liegt zwar an dritter Stelle der Beitragszahler, steuert aber nur knapp unter zehn Prozent des Haushalts bei. Japan und Deutschland haben zusammen mit Indien und Brasilien die so genannte Vierergruppe (G4) gebildet, die für sich selbst und zwei afrikanische Länder um insgesamt sechs neue Dauersitze im Sicherheitsrat kämpft.

DPA
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