US-Armee Immer mehr Soldaten begehen Selbstmord

Vertreter der US-Streitkräfte haben eine traurige Zahl veröffentlicht. Demnach haben sich bis Ende August 2008 vermutlich 93 Armeeangehörige das Leben genommen. Damit könnte die Selbstmordrate unter US-Soldaten in diesem Jahr einen neuen Rekordstand erreichen.

Die Zahl der Selbstmorde unter US-Soldaten droht in diesem Jahr den höchsten Stand seit Beginn der Erhebungen 1980 zu erreichen. Bis Ende August hätten sich mindestens 62 Aktive und Reservisten, die einberufen wurden, das Leben genommen, erklärte Oberst Eddie Stephens vom US-Heer am Donnerstag. Weitere 31 Todesfälle seien möglicherweise auch Selbstmorde, würden aber noch geprüft.

Sollten alle Fälle bestätigt werden, könnte die bisherige Rekordmarke von 115 Suiziden aus dem vergangenen Jahr noch überschritten werden. Damit wäre erstmals seit Ende der 60er-Jahre und dem Vietnam-Krieg die Selbstmordrate bei Soldaten wieder höher als bei der Zivilbevölkerung in den USA.

Zahl der Psychiater und Pfarrer erhöht

Stephens rief alle Offiziere auf, ihre Anstrengungen zur Verhinderung von Selbstmorden zu verdoppeln. Zur besseren Vorbeugung habe das US-Heer schon die Zahl der Psychiater und Pfarrer erhöht. Der Oberst erklärte, 2006 habe es 102 Selbstmorde gegeben, 2005 seien es 87 gewesen und 2004 67.

Die Vertreter der Streitkräfte räumten ein, dass die längeren und häufigeren Kampfeinsätze in den Kriegen in Afghanistan und im Irak eine Ursache für Stress im Leben der Soldaten seien. Gleichzeitig nannten sie aber auch Beziehungsprobleme sowie rechtliche und finanzielle Schwierigkeiten als Gründe für die Selbstmorde.

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AFP/AP