Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat Amtsinhaber Barack Obama in einer ersten Umfrage überholt. Nach der am Montag veröffentlichten Erhebung des Pew Research Center kommt Romney auf 49 Prozent, während Obama nur noch mit 45 Prozent der Stimmen rechnen kann. Bei den registrierten Wählern liegen beide Politiker gleich auf bei 46 Prozent. Im September hatte Romney in der Pew-Umfrage noch neun Punkte hinter Obama gelegen.
Als Grund für das nun deutlich bessere Abschneiden des Republikaners nannte das Meinungsforschungsinstitut Obamas schwache Vorstellung beim ersten Fernsehduell in der vergangenen Woche. Etwa Dreiviertel der rund 1500 Befragten hätten angegeben, Romney habe sich bei der Debatte am 3. Oktober besser geschlagen. Die Umfrage wurde zwischen dem 4. und 7. Oktober erstellt.
Obamas Vorsprung schmilzt
Wegen des Fernsehduells war Obamas bislang deutlicher Vorsprung auf Romney in mehreren Umfragen geschrumpft. Beim Meinungsforschungsinstitut Gallup etwa liegen die beiden Kandidaten derzeit mit je 47 Prozent gleichauf. Wenige Tage vor der Fernsehdebatte hatte Obama dagegen noch fünf Prozentpunkte Vorsprung gehabt.
Damit steigt unerwartet der Druck auf Vize-Präsident Joe Biden, bei seiner Debatte mit dem republikanischen Konkurrenten Paul Ryan am Donnerstag die Initiative zurückzugewinnen. Für die Demokraten ist das nicht ohne Risiko, denn Biden ist wiederholt in Fettnäpfchen getreten.
Obama und Romne treffen am 16. und 22. Oktober in zwei weiteren TV-Duellen aufeinander. Der nächste US-Präsident wird am 6. November gewählt.
Romney wirbt für Bewaffnung syrischer Rebellen
Unterdessen nimmt der Republikaner Romney zunehmend die als zu zögerlich kritisierte Außenpolitik Obamas ins Visier. In einer außenpolitischen Grundsatzrede forderte Romney mehr Druck auf den Iran und bekräftigte den globalen Führungsanspruch der USA. "Das 21. Jahrhundert kann und muss ein amerikanisches Jahrhundert sein", sagte Romney. Der in der Außenpolitik bislang wenig erfahrene Republikaner sprach sich energisch gegen Einsparungen im US-Militärhaushalt aus. Präsident Obama habe in der Außenpolitik versagt.
Romney warb auch für eine stärkere Bewaffnung syrischer Rebellen. Die USA müssten gemeinsam mit ihren Partnern sicherstellen, dass die demokratische Opposition notwendige Waffen erhalte, um gegen die militärische Übermacht von Machthaber Baschar al Assad vorzugehen. Die Rebellen müssten "die Waffen bekommen, die sie brauchen", um die Assad-Truppen zu besiegen, sagte er vor dem Virginia Military Institute in Lexington. Allerdings forderte Romney nicht, dass die USA selbst Waffen liefern sollten.