Die USA wollen ihre Truppen im Irak nach Informationen der "New York Times" Anfang nächsten Jahres um bis zu ein Viertel reduzieren. Militärplaner sähen bedeutende Fortschritte im Kampf gegen die Aufständischen und bei der Ausbildung irakischer Truppen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Pentagonbeamte und Führungsoffiziere im Irak.
Überlegt werde der Abzug von 35.000 Soldaten, schreibt die "New York Times". Zurzeit sind rund 140.000 US-Soldaten im Irak stationiert. Der Aufwand kostet die US-Regierung nach Angaben der Zeitung mehr als vier Milliarden Dollar pro Monat. Der neue irakische Präsident Dschalal Talabani hatte am Wochenende erklärt, die US-Truppen müssten noch zwei Jahre im Land bleiben. In diesem Zeitraum könne es geschafft werden, die neue Armee aufzubauen.
Die US-Beamten verwiesen darauf, dass die Zahl der Attentate und Anschläge Aufständischer deutlich zurückgegangen sei, von rund 140 pro Tag vor den Wahlen Ende Januar auf heute 30 bis 40. Viele der Anführer seien in den vergangenen Wochen gefangen genommen oder getötet worden. Iraker lehnten Einschüchterungsversuche immer öfter ab und gäben Hinweise auf Verstecke von mutmaßlichen Bombenlegern.
Allerdings werde die Zahl der Kämpfer wie im vergangenen Herbst auf 12.000 bis 20.000 geschätzt, berichtet die Zeitung. Die Aufständischen hätten offenbar nach wie vor keine Probleme, neue Anhänger zu rekrutieren. Inzwischen seien nach offiziellen Zahlen auch 152.000 Iraker als Soldaten und Polizisten ausgebildet worden, allerdings sei unklar, ob diese auch wirklich alle im Dienst seien.