Nach einer Siegesserie ihres Rivalen Barack Obama im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur hat Ex-First Lady Hillary Clinton ihre Wahlkampfchefin ausgewechselt. Clintons bisherige Wahlkampfchefin Patti Solis Doyle teilte mit, sie trete aus persönlichen Gründen zurück, werde der New Yorker Senatorin aber weiterhin als Beraterin zur Seite stehen. Clinton gab bekannt, dass von nun an Maggie Williams ihren Wahlkampf leiten werde. Williams war seinerzeit die Stabschefin der First Lady und gilt als ihre engste Vertraute. "Ich weiß, dass sie unseren Wahlkampf mit großem Geschick zur Nominierung steuern wird", sagte Clinton.
Die New Yorker Senatorin betonte zugleich, dass der Wechsel von Doyle zu Williams kein Zeichen für Schwierigkeiten in ihrem Wahlkampf sei. "Unser Wahlkampf wird besser und besser", sagte Clinton. Medienberichten zufolge war sie jedoch unzufrieden mit dem Management von Doyle und machte sie unter anderem für den Geldmangel vor den Massenabstimmungen in der vergangenen Woche am "Super Tuesday" verantwortlich. Wie erst danach bekanntgeworden war, hatte Clinton fünf Millionen Dollar aus eigener Tasche für den Wahlkampf vorschießen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nach Angaben aus ihrem Wahlkampf-Lager sind seit dem 5. Februar aber zehn Millionen Dollar an neuen Spenden eingegangen, und Clinton konnte sich somit ihr eigenes Darlehen zurückzahlen.
Clintons Team spielt Obamas Erfolg herunter
Obama hatte am Sonntag nach klaren Erfolgen in Nebraska, Louisiana und im Staat Washington auch Abstimmungen im Staat Maine gewonnen. Obamas Erfolgsserie vom Wochenende wurde vom Clinton-Lager eher heruntergespielt. Man habe damit gerechnet, dass die Wochen zwischen dem "Super Tuesday" und dem 4. März für die Senatorin zu einer Durststrecke werde, zitierte das "Wall Street Journal" Clintons Wahlkampf-Sprecher Doug Hattaway. Bei Vorwahlen in derart vielen Staaten könne man "nicht überall präsent sein". Am 4. März stimmen die Demokraten und Republikaner in Texas und Ohio über ihre Wunschkandidaten ab, und in beiden Staaten mit einer reichen "Beute" an Delegierten liegt Clinton Umfragen zufolge klar vor Obama. Sie konzentriert sich in ihrem Wahlkampf zurzeit daher vorrangig auf Siege in Ohio und Texas, unterstrich am Wochenende aber zugleich, dies bedeute nicht, dass sie Virginia und Maryland "aufgegeben" habe.