Bis zur letzten Minute haben die Rivalen um die Präsidentschaftskandidatur in Texas vor den entscheidenden Abstimmungen um die Gunst der Wähler gekämpft. Am spannendsten war dabei die Auseinandersetzung unter den Demokraten. Hillary Clinton muss in den großen Staaten Texas und Ohio gewinnen, um das Duell mit ihrem Senatskollegen Barack Obama weiter offenzuhalten. Bei den Republikanern könnte Senator John McCain genügend Delegiertenstimmen bekommen, um die Nominierung sicher zu haben.
Demokraten Kopf-an-Kopf
Führende Demokraten erklärten unterdessen, dass sie sich von den vier Vorwahlen eine Entscheidung erhofften: Das Rennen soll entschieden werden, damit sich der oder die Kandidatin auf den Zweikampf mit dem republikanischen Bewerber konzentrieren kann und die Partei keinen Schaden nimmt. Clinton wies dies jedoch zurück. Ein harter Vorwahlkampf sei der Partei nicht abträglich, sagte sie. Der Druck auf die New Yorker Senatorin ist nach elf Niederlagen in Folge groß: Sogar ihr Ehemann, Ex-Präsident Bill Clinton, sagte, sie müsse in den bevölkerungsreichen Staaten Ohio und Texas gewinnen, um weiter im Rennen zu bleiben. Die Senatorin gab sich am Montag zuversichtlich, betonte aber, dass ihr Wahlkampf in jedem Fall weitergehen werde. "Ich werde morgen sehr gut abschneiden. Ich denke, es wird eine klare Botschaft an das Land sein", sagte Clinton.
Am 22. April ginge es dann in Pennsylvania und anschließend mit den übrigen Vorwahlen weiter. Umfragen zufolge liegt Clinton in Ohio weiter leicht in Führung. In Texas, wo die ehemalige First Lady noch bis vor kurzem klar in Führung lag, sagen Demoskopen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit leichten Vorteilen für Obama voraus. In Rhode Island liegt Clinton laut Meinungsumfragen vorn, in Vermont dagegen Obama. Beide Kandidaten konzentrierten in den vergangenen Tagen ihre Wahlkampfauftritte auf Texas und Ohio, wo die meisten Delegiertenstimmen zu holen waren.
McCain klarer Favorit
Es gibt insgesamt 370 Stimmen zu gewinnen. Derzeit führt Obama laut CNN mit 1378 Stimmen vor Clinton mit 1269. Um die Nominierung zu gewinnen, sind 2.025 nötig. Obama zollte seiner "hartarbeitenden" Konkurrentin am Montag Respekt und zeigte sich nicht allzu siegesgewiss. "Wir arbeiten so hart wie wir können, um möglichst gut abzuschneiden", sagte der Senator aus Illinois. Obamas Wahlkampfmanager David Plouffe war weniger zurückhaltend und sprach davon, dass die Abstimmungen vom Dienstag für Clinton nun die letzte große Chance seien. Bei den Abstimmungen der Republikaner ist John McCain weiter der unangefochtene Favorit. Er dürfte seine klare Führung vor seinem Konkurrenten Mike Huckabee weiter ausbauen und kann sogar auf einen Durchbruch hoffen.
McCain könnte die 1.191 Delegiertenstimmen zusammenbekommen, die bei den Republikanern notwendig sind, um sich die Nominierung zu sichern. Bisher hat er 1.014 Delegierte für sich gewonnen, Huckabee ist mit 257 Delegierten weit abgeschlagen.