Am 2. November wird in den USA nicht nur der Präsident gewählt. Gleichzeitig entscheidet sich, ob die beiden Häuser des Kongresses in republikanischer Hand bleiben. Zudem stehen elf Gouverneure zur Wahl, und es finden mehr als 150 Volksabstimmungen statt.
Repräsentantenhaus
Im Unterhaus werden alle 435 Sitze neu besetzt. Zur Zeit haben die Republikaner 228, die Demokraten 205 Mandate. Einer wird von einem Unabhängigen gehalten, einer ist unbesetzt. Nur in rund drei Dutzend Wahlkreisen werden Kandidaten beider Parteien Chancen eingeräumt. Die Abgeordneten werden für zwei Jahre gewählt.
Senat
Im Oberhaus (100 Sitze) werden 34 Senatoren neu bestellt. 19 der Sitze werden von Demokraten gehalten. In höchstens zehn Rennen gilt der Ausgang als ungewiss. Die Republikaner haben zur Zeit 51 Senatoren, die Demokraten 48 und einen Unabhängigen, der meist mit ihnen stimmt. Senatoren sind für sechs Jahre im Amt. Alle zwei Jahre wird ein Drittel neu bestimmt.
Gouverneure
Elf Bundesstaaten wählen neue Gouverneure. Sechs davon sind zur Zeit in Händen der Demokraten, fünf werden von Republikanern gehalten.
Volksabstimmungen
In 34 Bundesstaaten stehen insgesamt 162 Volksabstimmungen an. In 11 Staaten wird über die Zulassung der Homo-Ehe abgestimmt. Nur in Oregon gilt dies als aussichtsreich. Wähler in sechs Staaten entscheiden über die Genehmigung von Glücksspielen.
In
Colorado
erregt eine Abstimmung Aufmerksamkeit. Die Wähler bestimmen, ob die neun Wahlmännerstimmen des Staates wie bislang dem Sieger zufallen oder proportional aufgeteilt werden. Bei Zustimmung soll dies schon für diesen Wahlgang gelten. Wenn das Wahlergebnis wie erwartet eng ist, könnte der Ausgang der Abstimmung in Colorado wahlentscheidend sein.
In
Colorado
entscheiden die Wähler auch, ob dort bis 2015 zehn Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen müssen. Im Staat Washington könnte die Mehrwertsteuer zur Finanzierung von Schulen erhöht werden. In Alaska geht es um die Legalisierung von Marihuana.
In
Kalifornien
entscheiden die Wähler über eine auf Bundesebene stark beschränkte staatliche Förderung der Stammzellenforschung. Wenn die Wähler es befürworten, muss der Staat die Forschung mit drei Milliarden Dollar fördern.