Das Terrornetz al Kaida im Irak bildet nach einem Video auch Kindersoldaten aus. Auf den Bildern, die im arabischen Fernsehsender al Arabija gezeigt wurden, ist zu sehen, wie Jungen im Alter von zehn bis zwölf Jahren ein Haus stürmen und einen Mann auf einem Fahrrad festnehmen. Sie sind mit Gewehren und Pistolen bewaffnet. Die Szenen sollen in der zentralirakischen Provinz Dijala aufgenommen worden sein, einer Hochburg der irakischen al Kaida und anderer Aufständischer.
Der Sender machte allerdings keine Angaben darüber, wie er in den Besitz des Videos gelangt ist. Das US-Militär in Bagdad gab wenig später bekannt, dass die Aufzeichnungen im letzten Dezember von amerikanischen Soldaten bei der Durchsuchung eines al Kaida-Stützpunktes in Chan Bani Saad, 30 Kilometer östlich von Bagdad, gefunden worden seien. Eine unabhängige Bestätigung für die Echtheit des Videos lag nicht vor.
Jungen dürfen ab 14 Kämpfer werden
Im Irak hat der Einsatz von Kindersoldaten keine Tradition. Jungen im Alter von mehr als 14 Jahren können allerdings zu Kämpfern werden, da sie in der lokalen Kultur der Stämme als Männer angesehen werden. Gelegentlich sollen aber auch jüngere Kinder von der al Kaida als Selbstmordattentäter missbraucht worden sein.
Bei einem fehlgeschlagenen Bombenanschlag auf eine polnische Militärstreife wurden am Mittwoch im südirakischen Diwanija vier Iraker getötet. Unter den Opfern seien zwei Kinder und eine Frau, berichtete die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak unter Berufung auf die Polizei in der Stadt 200 Kilometer südlich von Bagdad. Zwei weitere Zivilisten und sieben irakische Polizisten erlitten Verletzungen. Die polnischen Soldaten blieben unverletzt.
Sieben al Kaida-Kämpfer getötet
Das US-Militär tötete am selben Tag bei Kifri in der Provinz Dijala sieben al Kaida-Kämpfer. Elf weitere Angehörige der Terrororganisation wurden bei der Aktion, bei der auch Luftschläge erfolgten, festgenommen, teilte das US-Militärkommando in Bagdad mit.