Vorwahlen in den USA Mitt Romney auf Stimmenfang in Iowa

Keine Pause für die US-Präsidentschaftskandidaten zum Jahresübergang: In Iowa wird wenige Tage nach Neujahr der republikanische Kandidat gewählt. Und bis jetzt hat weiterhin einer in den Umfragen die Nase vorne.

Am Dienstag bestimmt Iowa als erste US-Bundesstaat seinen republikanischen Wunschkandidaten. Den Terminkalender der Präsidentschaftskandidaten bestimmten daher Wahlkampfveranstaltungen im Mittleren Westen der USA. Favorit Mitt Romney und andere Bewerber tourten am Wochenende durch Iowa, um kurz vor dem Vorwahl-Auftakt unentschlossene Parteimitglieder auf ihre Seite zu ziehen. Romney, den eine neue Umfrage an der Spitze des Feldes bestätigte, griff in einer Rede Präsident Barack Obama scharf an.

Bei der Präsidentschaftswahl im November gehe es nicht nur darum, Obama abzulösen, sagte Romney in der Kleinstadt Le Mars. "Dies ist eine Wahl, um die Seele Amerikas zu retten." Romney warf Obama vor, die USA in einen "europäischen Wohlfahrtsstaat" umwandeln zu wollen. Auch bei der Schuldenkrise Washingtons zog der Ex-Gouverneur von Massachusetts eine Parallele zu Europa. "Wir steuern in die Richtung von Griechenland, Italien oder Spanien", sagte er mit Blick auf die finanziell angeschlagenen Euro-Staaten.

Romney suchte gezielt das Fernduell mit Obama, dem er eine wirtschaftsfeindliche Politik vorwarf. Seine republikanischen Mitbewerber, die es auf dem Weg ins Weiße Haus in den kommenden Monaten erst zu schlagen gilt, erwähnte er mit keinem Wort.

Romney liegt in Umfragen vorne

Eine am Samstag veröffentlichte Umfrage der Zeitung "Des Moines Register" bestätigte Romneys Führungsposition. Demnach sprachen sich 24 Prozent der Republikaner in Iowa, die mit großer Wahrscheinlichkeit an den Vorwahlen teilnehmen wollten, für den Ex-Gouverneur und Unternehmer aus. Auf Rang zwei folgte mit 22 Prozent der texanische Abgeordnete Ron Paul, der den Staat auf ein absolutes Mindestmaß zurechtstutzen will.

Der erzkonservative Ex-Senator Rick Santorum, der zuletzt stark zugelegt hatte und die Anliegen des christlich-evangelikalen Wählerblocks bedient, lag mit 15 Prozent auf dem dritten Platz. Dem "Des Moines Register" zufolge sind aber noch 41 Prozent der wahrscheinlichen Vorwahl-Teilnehmer unentschlossen. "Es ist ein sehr offenes Rennen", sagte Iowas Gouverneur Terry Branstad, ein Republikaner, am Sonntag dem Nachrichtensender CNN. Die Wähler seien noch auf der Suche nach dem "perfekten Kandidaten".

Bei den sogenannten Caucuses treffen sich Republikaner am Dienstag überall in Iowa zu Wahlversammlungen, um über die Bewerber abzustimmen. Das Ergebnis ist vor allem symbolisch: Iowa hat nur wenige Delegierte für die offizielle Kandidatenkür auf dem Parteitag Ende August zu vergeben. Allerdings kann der Sieger für sich in Anspruch nehmen, den ersten wirklichen Test an der Wahlurne gewonnen zu haben. Romneys Hoffnung ist, dass er erst Iowa und dann am 10. Januar die zweite Vorwahl in New Hampshire für sich entscheiden kann. Dies würde ihm gehörigen Schwung für den Vorwahl-Marathon verleihen.