In dem seit sechs Jahren unabhängigen Kosovo haben am Morgen die Wahlen für ein neues Parlament begonnen. Rund 1,8 Millionen Wähler sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Nach jüngsten Umfragen dürfte die PDK von Regierungschef Hashim Thaci die Wahl mit knapp einem Drittel der Stimmen gewinnen. Allerdings wäre er auf Koalitionspartner angewiesen.
Mit Spannung wird erwartet, wie viele Angehörige der serbischen Minderheit ihr Stimmrecht ausüben werden. Bis unmittelbar vor der Wahl hatten ihre politischen Führer mit einem Boykott gedroht, der erst auf Druck Belgrads aufgegeben wurde. Die Minderheit erkennt die Selbstständigkeit dieser früheren serbischen Provinz, die heute zu 90 Prozent von Albanern bewohnt wird, nicht an.
Konflikt zwischen Albanern und Serben
Die einstige serbische Provinz Kosovo ist seit 2008 unabhängig, doch der Konflikt zwischen Albanern und Serben dauert an. Nach Schätzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind 91 Prozent der gut 1,8 Millionen Bewohner Albaner, 4 Prozent Serben und 5 Prozent gehören weiteren Minderheiten an. Mit einer Fläche von knapp 11.000 Quadratkilometern ist der Staat etwa halb so groß wie Hessen.
Das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner wird für 2013 auf 2852 Euro geschätzt (Deutschland: 33.147). Ende 2013 betrug der monatliche Nettolohn im Schnitt 364 Euro. Nur wenige Kosovaren haben ein geregeltes Einkommen, viele sind angewiesen auf Überweisungen von im Ausland arbeitenden Landsleuten.