Zwischenfall Brand in stillgelegtem japanischen Atomkraftwerk

In einem japanischen Atomkraftwerk in der Nähe der Stadt Tsuruga ist es zu einem Störfall gekommen. Dichter Rauch stieg über der Anlage auf. Offenbar soll keine Strahlung aus der stillgelegten Anlage ausgetreten sein.

In einem stillgelegten japanischen Atomkraftwerk ist es am Freitag zu einem Störfall gekommen. Dichter Rauch stieg über der Anlage in der Nähe der Stadt Tsuruga auf. Beim Eintreffen der Feuerwehr gab es aber keine Hinweise mehr auf einen Brand, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Ein Sprecher der Behörde für Nuklearsicherheit erklärte, es gebe keine Gefahr einer radioaktiven Belastung der Umwelt.

Wie japanische Medien am Freitag unter Berufung auf die Behörden berichteten, hatten Mitarbeiter in einer Müllbeseitigungsanlage der Stadt Tsuruga in der Provinz Fukui gegen Mittag (Ortszeit) eine Explosion gehört. Das daraufhin ausgebrochene Feuer sei kurze Zeit später gelöscht worden, hieß es.

Versuchsreaktor wurde im März stillgelegt

Der Störfall ereignete sich in einer Verbrennungsanlage des Versuchsreaktors Fugen, der im März nach 24-jähriger Betriebszeit stillgelegt worden war. In der Verbrennungsanlage wurden Gegenstände mit schwach radioaktiver Strahlung entsorgt, etwa die Schutzkleidung von Arbeitern.

Niemand sei verletzt worden, auch war nach Aussagen der Atomaufsichtsbehörde keine Radioaktivität freigesetzt worden. Durch die Explosion seien Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Die Ursache war zunächst nicht bekannt.

Wiederholt Pannen in der Vergangenheit

In der Vergangenheit war es in Japan wiederholt zu Pannen in Atomanlagen gekommen. Im September 1999 war es in einer Uranverarbeitungsanlage in Tokaimura zum bisher schwersten Atomunfall in der Geschichte Japans gekommen. Dabei waren zwei Mitarbeiter gestorben und Hunderte Anwohner erhöhter Strahlung ausgesetzt worden

Die japanische Regierung hatte 1995 beschlossen, das Kraftwerk Fugen wegen seiner hohen Betriebskosten Ende März 2003 zu schließen. Es war 1979 ans Netz gegangen. Der Abbau der Anlage 330 Kilometer westlich von Tokio wird nach Angaben der Betreibergesellschaft 40 Jahre dauern.