Die AfD ist im Umfragehoch. Dieses hat die Partei nach Meinung ihres ehemaligen Bundesvorsitzenden Jörg Meuthen jedoch nicht den eigenen Inhalten zu verdanken. Grund sei vielmehr die Schwäche der anderen Parteien, wie Meuthen in der der "Bild am Sonntag" ausführt.
"Inhaltlich und personell ist die Partei völlig blank, die guten Leute sind alle weg. Die Partei profitiert allein von der erschreckenden Schwäche der anderen Parteien", sagte Meuthen über seine frühere politische Heimat. Er war von Mitte 2015 bis Anfang des vergangenen Jahres einer von zwei Bundessprechern. So nennt die rechtskonservative Partei, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft wird, ihre Vorsitzenden.
"Natürlich" werde Alice Weidel Kanzlerkandidatin für die AfD
"Natürlich wird die AfD eine Kanzlerkandidatin aufstellen und natürlich wird das Alice Weidel sein. Aber sie wird Gott sei Dank niemals in Regierungsverantwortung kommen", sagte Meuthen.
Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der "BamS" liegt die AfD mit 20 Prozent Zustimmung zurzeit gleichauf mit der SPD und hinter der Union (26 Prozent). Die FDP kommt in der Umfrage auf 7 Prozent und die Linke bleibt bei 4 Prozent.
An diesem Sonntagabend könnte zum ersten Mal in Deutschland ein AfD-Politiker Landrat werden. Im thüringischen Kreis Sonneberg entscheidet sich in einer Stichwahl, ob der AfD-Bewerber Robert Sesselmann oder der amtierende CDU-Landrat Jürgen Köpper in den nächsten sechs Jahren das Sagen hat.
Meuthen, der viele Jahre als Wirtschafts-Professor lehrte, von dieser Tätigkeit inzwischen aber beurlaubt ist, sagte, mit seinem Abgang sei das gemäßigte Lager zerfallen und die Radikalen hätten die Kontrolle über die AfD übernommen. "Sie besteht nur noch aus Extremisten, Opportunisten und Karrieristen, die sich in ihrer Mandatsgier mit diesen Leuten bis zur völligen Anbiederung arrangieren", urteilt der 61-Jährige.
Politiker ganz glamourös: Baerbock, Merz & Co. feiern mit ihren Ehepartnern

Sehen Sie in der Fotostrecke aus unserem Archiv: Der 70. Bundespresseball Ende April stand im Zeichen der Pressefreiheit. Zahlreiche bekannte Politiker und auch Prominente feierten in Berlin – Kanzler Olaf Scholz war nicht dabei.