Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat Vorwürfe zurückgewiesen, der am Mittwoch vom Kabinett gebilligte Armutsbericht der Regierung sei nachträglich geschönt worden. Kritische Anmerkungen seien durchaus in dem Bericht geblieben, sagte von der Leyen bei der Vorstellung des Textes in Berlin. Dies gelte etwa für die Feststellung, die Privatvermögen in Deutschland seien "sehr ungleich verteilt". Die Formulierung sei weiterhin in dem Bericht enthalten.
"Es wird dünn bei der Frage, was ist herausgestrichen worden", sagte von der Leyen. "Die Themen sind drin und man kann sie nachlesen." Der Bericht war auf Kritik gestoßen, weil es nach einer Intervention von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) zu nachträglichen Korrekturen an dem Text gekommen war. Die Opposition erhob daraufhin den Vorwurf, die Regierung beschönige die soziale Lage in Deutschland.
Von der Leyen verwies darauf, dass die Schere bei den Einkommen seit dem Jahr 2000 zunächst auseinander gegangen sei, es in den vergangenen Jahren aber den gegenteiligen Trend gegeben habe. "Momentan ist das Auseinanderdriften der Einkommen gestoppt."